Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

eo war es, Freunde, lange, lange Zeit: 
Wir fragten uns, wir sannen, 
Wann wird er kommen ... und von wannen? 
Der Völkerstreit, 
Das grausvoll große Leid? 
Wir sagten unS, daß beide kommen müßten 
Nach all dem Völkerrüsten, 
Nach all dem: Sieh dich vor . . . und sei bereit! 
Indessen . . . wann? 
Die Brust beklemmend, stahlblockschwer, 
War diese Frage 
Mit uns auf Schritt und Tritt und um uns her 
Und quälte uns wie eine stille Plage. 
Wenn wir zum Grübeln unsre Augen deckten, 
Tief aus Gedankenschlünden Bilder schreckten; 
Ein bläulich Flämmchen wisperte im Dunkel 
Das längst vertraute: 
Wann? . . . 
Wenn nächtens unser Blick nach oben schaute, 
Dann blänkerte herab aus Sterngefunkel 
Das bange, stumme: Wann? . . . 
Am Studientisch wie in der Handwerksstube 
Beengt' es Herzen; in der Kohlengrube 
Schlich's durch die Stollen; glitt auf Eisensträngen 
Hinaus mit uns; auf stillen Waldesgängen 
Kam es uns nach durch Eichenschlag und Tann'. 
Und immer, überall die Frage: wann? 
Wenn in der Stunden leichtem Tropfenfall 
Ein Jahr verronnen und verdunstet war, 
Am Neujahrsmorgen, wenn die Sonne prall 
Uns grüßte, oder trübe Nebel hingen, 
Wenn wie in weißem Schneepelz lag das Feld, 
Strich lautlos wohl ein Rabe drüber hin, 
Just wie die Sorge scheu durch unsern Sinn . . . 
Dann, gerade dann vor allen Dingen 
Ward eine Frage himmelan gestellt: 
Wann wird den Damm durchbrechen Sturm und Flut? 
Kommt's heuer? . . . Oder wird der Lunte Glut, 
Die näher schon dem Zündstoff kroch, erstickt 
Einmal noch durch des Kaisers Friedenswillen? 
r-r.,?)attn kam's. 
,Da noch trauten, kam's. Mit Sturmesmacht. 
Ms''unser Kornfeld goldne Wellen schlug, 
Da war's. In grellem blitzesschnellem Flug 
. Dur'chflog's das Land: Mein Volk, frischauf zur Schlacht! 
Held oder Knecht! Drum geht das blut'ge Spiel. 
Da warf der Forscher hin den Federkiel. 
Den Pflug ließ fteh'n der Landmann in den Schollen, 
Von- seiner Arbeitsstätte, aus den Stollen 
Gmg ernst der deutsche Mann nach Haus. 
„Ade, mein Weib und Kind! . . . Ins Feld hinaus!"
	        
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