Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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keit," diese und ähnliche Redewendungen, welche ich oft genug zu hören bekam, 
vermögen nicht hinwegzutäuschen über die Tatsache, daß hier ein grober Verstoß 
vorliegt, nicht nur gegen die Genfer Konvention, sondern überhaupt gegen 
Recht und Menschlichkeit. Wolle Gott, daß dem blutigen Ringen in der Front 
und dem stillen und verborgenen, aber nicht minder schweren Leiden hinter 
der Front ein baldiges Ende gesetzt sei durch völliges Niederringen der Gegner, 
wodurch allein ein dauernder Friede verbürgt wird. 
VIII. Unter öem Hanner 
öer Harmherzigkeit. 
Schwestern! 
ie innig doch und so vertraut das Wort zum Ohre klingt! 
O Schwestern, Schwestern! Wie der Klang sich uns zum Herzen schwingt! 
Es sagt so viel das Wort, soviel von fraulich holder Art, 
Von Güte, o von Güte spricht das schlichte Wort so zart. 
O Herzen, ihr, an Demut reich und reich an tiefer Kraft, 
Gott sei mit euch und sei mit dem, was eure Liebe schafft! 
Wie man sein allerhöchstes Gut beut opfernd dem Altar, 
So leg' ich meines Liedes Kranz in euer schlichtes Haar. 
Wie habt ihr sanft den wunden Held mit eurem Tun umhegt, 
Wie habt ihr eure Mädchenhand mild auf den Schmerz gelegt! 
Wie habt ihr still und emfiglich vollbracht die Pflicht —■ die Pflicht, 
Nach Lohn und Ehren dieser Welt, ihr Treuen, fragt ihr nicht. 
Ihr seid getrost, ob auch das Grau'n sich auftut eurem Blick, 
Ihr ruft die Sonne und den Tag manch armem Herz zurück. 
O Schwestern ihr, es neigt mein Lied sich still auf eure Hand, 
Es bringt des Sängers Huldigung und Dank vom Vaterland! 
Kurt von Rohrs Heidt. 
Unter öem Sanner üer Sarmherzigkett. 
Skizze von R. §abri öe Labris. 
y ustig weht die weiße Flagge mit dem roten Kreuze über den Parkwipfeln. 
Der starke Goldglanz der Augustsonne umflutet sie; weiße Falter um- 
gaukeln sie, und die Schwalben schießen friedlich über sie hin, in Heller Daseins- 
freude. Sie wissen ja nichts von Not und Tod. Wissen nichts von dem 
schrecklichen Ungeheuer des Krieges, das seine Höhle verlassen hat und ver- 
derbenbringend über den Erdball kriecht. 
Das Türmchen, worauf die Fahne der Barmherzigkeit weht, gehört zu 
einem Fraueukloster. Einsam liegt es am waldigen Hügelhang der Grenzstadt.
	        
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