Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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und dürfen uns nicht beklagen, daß Gott mit dieser furchtbaren Kriegsgeißel 
Frankreich züchtigt. Wir müssen diese Strafe geduldig tragen, und wir müssen 
das Beispiel des deutschen Volkes nachahmen, wir müssen zurück- 
kehren zum Gott unserer Väter, dann wird Gott Frankreich wieder segnen." 
fius einem deutschen Rriegs- 
lazarett in Frankreich. 
Von ?. Dr. Raymund vreiling 0. F. M. 
pku Beginn des Krieges zog aus Münster in Westfalen eine Anzahl frei- 
(/ williger Krankenpfleger aus. Sie bestand aus Sanitätsmannschaften vom 
Roten Kreuz und aus Ordensleuten, die von den rheinisch-westfälischen 
Malreserrittern ausgerüstet worden waren. Zu dem letzteren Teiltrupp, der 
später vom elfteren getrennt wurde, gehörten an 30 Klemensschwestern aus 
Münster, 30 Franziskanerinnen aus Kloster Mauritz in Münster, 15 Franzis- 
kanerinnen aus Olpe in Westfalen, 11 Kamillianer (3 Patres und 8 Kleriker), 
15 Alexianer und 15 Franziskaner (5 Patres und 10 Brüder) aus den Klöstern 
Rheinlands und Westfalens. Nach einigen Irrfahrten übten diese Ordensleute 
ihre Tätigkeit aus in den Lazaretten von Guise, Beaumont, Avesnes, Fonr- 
mies, alles Kriegslazarette, und vor allem in St. Quentin, in dessen aus- 
gedehnten Lazaretten ein großer Teil von Anfang an wirkte. Desgleichen 
setzten die an den erstgenannten Orten tätigen Kräfte nach Aufhebung der 
Lazarette ihre Wirksamkeit in St. Quentin fort. 
Bei unserer Ankunft lagen in St. Quentin ungefähr 1600 Verwundete 
in 13 bis 15 Lazaretten. Zwei Drittel davon waren Deutsche, ein Drittel 
Franzosen. Von den Deutschen waren anfangs zwei Drittel evangelisch, meist 
Hannoveraner, ein Drittel katholisch, meist Westfalen, aus Münster, Pader- 
dorn und Umgegend. Nach drei Wochen ging die Zahl der Verwundeten etwas 
zurück, um bald wieder die alte Höhe zu erreichen. Dieses Mal waren es 
die zum größten Teil katholischen Bayern, die unsere Lazarette füllten, denen 
dann in letzter Zeit die vorwiegend evangelischen Hessen folgten. 
In den ersten 14 Tagen lag die Seelsorge für die deutschen Verwundeten 
— da ein evangelischer Geistlicher noch nicht hier war, auch für die evan- 
gelischen — in den Händen des Franziskanerpaters Vigilius Henne und des 
Schreibers dieser Zeilen. P. Vigilius hat außerdem noch in einer dreitägigen 
Reise alle um St. Quentin gelegenen Lazarette besucht. Es war eine große 
Entlastung, als nach 14 Tagen der evangelische Pfarrer Treichelt aus Essen 
eintraf, der nach einigen Tagen bereits vom Lazarettpfarrer Mayer aus 
Hannover abgelöst wurde. Außerdem konnte die katholische Seelsorge noch 
besser organisiert werden, als die drei Kamillianerpatres Syring, Bischer und 
Hellrich, sowie die beiden Franziskanerpatres Felix Fobbe und Oswald Schlenger
	        
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