Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

97 
spannten Pflicht- und Verantwortungsgefühl heraussprudelnden Impulse zu 
einer neuen EntWickelung, einem neuen Zeitalter zu geben, das schließlich — 
rückblickend auf das vergangene Vierteljahrhundert dürfen wir es heute 
sagen — ein Zeitalter Wilhelms II. werden sollte. Heute verstehen wir voll- 
kommen, aus welchen Beweggründen der Kaiser am Anfang seiner Regierung 
in seinen Reden so gern ans die Hohenzollerntradition hinwies und auf die 
großen und bahnbrechenden Persönlichkeiten aus seinem Hause. 
„Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt." 
Der Kaiser ist in seinen Plänen und Zielen früher oft mißverstanden 
worden, und Krittler und Besserwisser haben ihm sicher manche trübe Stunde 
bereitet, besonders als er der Ausdehnung der deutschen Marine seine 
eifrigste Fürsorge schenkte und in der Betonung der Notwendigkeit der 
Flottenverstärkung alle seine Bemühungen ausklangen. Heute weiß auch der 
einfachste Manu aus dem Volke dem Kaiser Dank, heißen Dank für seine 
unablässigen Bestrebungen, Landheer und Flotte auf eine solche Höhe zu 
innerer und äußerer Stärke zu bringen, daß wir jedem Gegner die Stirn 
bieten können, und daß die Feinde, die uns angreifen, auf Granit beißen. 
In dem grandiosen Stück Weltgeschichte, das wir in diesen Wochen er- 
leben, muß sich zeigen, ob das, was Kaiser Wilhelm und seine Ratgeber 
zugleich mit den gewählten Vertretern des deutschen Volkes grundgelegt hat, 
standhält und Deutschlands Größe und Freiheit verbürgt. Weltgeschichte ist 
es, was wir erleben. Darum schaut auch die ganze Welt auf uns Deutsche 
und auf den Kaiser. Vor kurzem hat der eingangs erwähnte amerikanische 
Politiker und Schriftsteller Price Collier ein Buch über Deutschland und die 
Deutschen herausgegeben, worin er mit gesundem Menschenverstand, mit welt- 
männischem Urteil dem Kaiser ein ganzes Kapitel voll aufrichtiger Bewunde- 
rung widmet. Wem die Vergleichsmöglichkeiten so zu Gebote stehen wie 
diesem Amerikaner, wer die Gegensätze so herauszuarbeiten weiß, ohne sie 
mißznverstehen, der darf den Anspruch erheben, daß man auf seine Worte höre. 
Hier ist ein Manu, so lesen wir in dem Buche, der in einem Viertel- 
jahrhuudert so sehr in das Leben einer Nation hineingewachsen ist, die die 
mächtigste aus dem europäischen Festlande und eine von den drei mächtigsten 
der ganzen Welt ist, daß man es nirgends berühren kann, ohne ihn zu be- 
rühren, und ihn jedesmal in Betracht ziehen muß. mag man es nun von 
diesem oder jenem Gedankenwinkel oder Gesichtspunkt aus betrachten. Wenn 
die Sonne hinter irgendeiner Phase oder Abteilung deutschen Lebens steht, 
ist der entstehende Schatten allemal der Kaiser. Es ist ein Persönlichkeits- 
Phänomen, das in der Welt von heute einzig dasteht und in so gewaltigem 
Maßstabe und in einem so aufgeklärten Volk vielleicht noch nie in der Ge- 
schichte dagewesen ist.... Daß Wilhelm II. die interessanteste Hauptperson 
der Welt ist, liegt nicht nur an seiner Beanspruchung eines göttlichen Ver- 
hältnisses zu seinem Staat, noch an seiner eigenen kraftvollen und elektrisie- 
renden Persönlichkeit, sondern daran, daß es ihm freisteht, die Persönlichkeit 
Thiffen, Mit Herz und Hand fürs Vaterland. 7
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.