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D. Amphitropen.
Fir. 26 — 34. Eychen von Pisum sativum.
Fig. 26. Drey Eychen bei ihrem ersten Entstehen. Es sind Kleine Kegel,
welche sich zu krümmen anfangen.
Fig. 27. Ein älteres Eychen. p. Primine, e'. Exostom, s. Secundine, e?. Endo-
stom, n. Eykern, c. Stelle der Chalaza. Die Krümmung des Eychens
hat zugenommen. Die Chalaza c am Ende des Nabelstranges f, wel-
cher sich zu verlängern strebt, folgt nicht der Direction der Axe des
Eychens , sondern der punktirten Linie c, an deren Ende cx sie zu
gelangen strebt. In derselben Zeit wendet der Eykern n seinen Gipfel
nach nx; somit entsteht eine Verwechslung der Stellung zwichen der
Basis (Chalaza) und der Spitze (Exostom) des Eychens, weil aber die
Chalaza e, d.i. das Ende des Nabelstranges in cx Platz genommen hat,
so ist der Nabelstrangz f um die ganze Länge der punktirten Linie ccx
gewachsen, und da er zugleich mit der Primine fortwuchs, so fand keine
Trennung dieser Hülle vom Nabelstrange statt. Die Verbindung ist voll-
kommen; der Theil ccx des Nabelstranges bildet in der Primine das, was
man Raphe nennt. Alle diese Veränderungen sind sichtlich in fig. 29,
Ein älteres Eychen als das vorhergehende. Die Stellung des Kxo-
stoms e!, Endostoms e? und Eykerns n ist in Bezug auf die Masse des
Eychens eine seitliche geworden. Die Primine trachtet die Secundine
zu bedecken, die Chalaza- Gegend liegt gegen den Punkt c zu.
Dasselbe weiter vorgerückt. Es ist gänzlich umgekehrt und in diesem
Zustande angesehen würde man glauben, es sey bestimmt, ein ana-
troper Same zu werden; die Spitze n hat eine diametral entgegengesetzte
Stellung zu derjenigen, welche sie ursprünglich einnahm. Die Basis,
welche der Chalaza- Gegend c entspricht, hat gleichfalls die Stellung
geändert; es ist eine Raphe da, welche vom Punkte r ausgehend, sich
Jängs einer Seite des Eychens hinzieht , und an der Chalaza endet.
Fig. 30. Ein älteres Eychen als das vorangehende. Wenn man seine Gestalt
ansieht, welche der einer Niere gleicht, könnte man glauben, dass der
anatrope Typus in den campylotropen übergegangen sey; diess ist
jedoch nicht der Fall, und es findet eine Combination beyder Typen
statt. Die Primine bedeckt die Secundine und den Eykern, das Exo-
stom e! ist nicht geschlossen, und zeigt jetzt die organische Spitze des
Eychens an. Diese Spitze hat sich gegen die Chalaza d. h. gegen die
organische Basis des Eychens gekrümmt. Diess rührt erstens von der
beträchtlichen Ausdehnung der Seite y, und zweitens von der gleich-
zeitigen Trägheit der Scite v; h deutet den Nabel an.
Fig. 31. Das vorhergehende Eychen weiter entwickelt. Hier ist die Ausdehnung
der Seite y, welche am Exostom e! anfängt, und am höchsten Theile
der Chalaza c endigt, noch viel beträchtlicher, als in fix. 30; die Seite v
ist auch viel kürzer, die Chalaza c bildet einen sehr deutlichen Vor-
sprung ; f. der Nabelsirang.