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eine sehr wässrige Beschaffenheit. Später wird er erst zuk-
kerhaltig und schleimig, und geht dann allmählig in Stärk-
mehl, Oel und Emulsin über, so dass er bey der völligen Reife
der Samenkörner keine wässrigen Stoffe mehr enthält, son-
dern aller Inhalt seiner Zellen zu einem festen Zustande
gleichsam erstarrt ist; und wenn auch noch eine flüssige
Substanz zwischen den festen Stoffen zurückbleibt, so ist
dieselbe doch nicht wässriger Natur, sondern ein fettes oder
flüchtiyges Oel.
Ss. 27.
Durch diese Umwandlung der zarten Eyhäute zur derben
und harten Samenhülle, und in dem Uibergange des flüssigen
Inhaltes des Samenkerns in den festen Zustand sind auch
die reifen Samen
1) specifisch schwerer als das Wasser, und zwar
um so schwerer, je mehr sie Stärkmehl, weniger schwer,
je mehr sie Oel enthalten. Leichter als Wasser können sie
werden (Umbelliferen, Juglans etc., das geringste
sp. G. bey Tropaeolum majus = 0,210), wenn die Hüllen
mit Luft gefüllt sind ‚ entfernt man diese, so fallen sie
dann im Wasser zu Boden; aber ein tauber Same
schwimmt immer obenan und durch dieses Merkmal unter-
scheiden sie die Gärtner gewöhnlich von den fruchtbaren.
Schübler und Renz machten „Untersuchungen über das
Eigengewicht der Samen ete. Tübingen. 1828.“ und fanden
das grösste sp. G. bey Amaranthus caudatus = 1, 450.
Nach ihnen sind die Samenkörner der Wasserpflanzen ge-
wöhnlich schwerer, als das Wasser, kommen also , indem
sie aus ihrem Gehäuse fallen, unmittelbar auf den Boden,
wo sie keimen können, während die der hohen Bäume leichter
sind, und so, wenn sie auf Wasserflächen fallen, schwimmen,
und durch Wind und Strömung dem benachbarten Ufer zu
geführt werden.
%) Ferner werden sie auch dadurch geschickt gemacht,
den äussersten Wechsel der Temperatur und anderer
äusserer Einflüsse zu ertragen. Hiedurch ist der Embryo
gegen bedeutende Kälte geschützt, ohne zu erfrieren, und
kann eine grosse Hitze ertragen, ohne auszutrocknen , und
bewahrt so unter den ungünstigsten Witterungsverhältnissen