Volltext: Der oberösterreichische Volksbildungsverein in den Jahren 1872 bis 1912

Anhang 
Das künftige Heim des Oberösterreichischen Volksbildungs¬ 
vereines in Linz. 
Ein Bericht, zugleich eine dringende Bitte. 
Dem wohlwollenden Entgegenkommen der Stadt Linz zu Danke, deren 
Gemeinderat die Wichtigkeit und zukünftige Bedeutung der Volksbildungsarbeit 
gebührend anerkannte, erwarb der Bauausschuß für den Hauptverein im Jahre 1911 
einen Bauplatz in der Gustav Eder-Straße, auf den alten Trainkaserngründen. 
Der Vertrag zwischen Gemeinde und Verein ist bereits beiderseitig gezeichnet, die 
Hälfte des Kaufpreises gezahlt, während die andere Hälfte in zwei gleichen Raten 
im Jahre 1912 und 1913 fällig wird. Der Verein ist als Besitzer des Platzes 
grundbücherlich eingetragen und damit die erste Bedingung zum Entstehen des 
künftigen Heimes erfüllt. Im Jahre 1915 muß dem oben erwähnten Vertrage 
zufolge der Bau begonnen und vollendet werden. 
In sorgsamer Erwägung aller Umstände hat der Bauausschuß der Zentrale 
einen Amortisations-Plan vorgelegt, der in genauer Abwägung aller voraus¬ 
sichtlich zur Verfügung stehenden Kräfte zeigt, daß die Durchführung des Unter¬ 
nehmens allerdings nicht mühelos, aber möglich ist, wenn nur die Einkünfte sich 
auf gleicher Höhe erhalten wie bisher. 
Als der Verein zum erstenmal in ernster Weife den Bau eines Volksheimes 
ins Auge faßte, brachte der „Volksbote" und in liebenswürdigstem Entgegenkommen 
auch die „Tages-Post" einen Aufruf an die Bevölkerung. Wir sagten damals, 
wenn jedes unserer 7000 Mitglieder jährlich nur 1 K dem Zwecke spenden würde, 
was monatlich einer Auslage von wenig mehr als 12 h gleichkäme, so könnten 
wir in wenigen Jahren am Ziele fein. Um diese jährliche eine Krone sollte unsere 
Heimschatzmarke bei allen Mitgliedern bitten. Es war kein Zwang, den wir damit 
ausüben wollten, es war lediglich eine Bitte, die niemanden belästigen konnte, 
da die einzige Arbeit für den, welcher sie abschlägig bescheiden wollte, darin bestand, 
daß er das Kuvert mit dem Vermerk „Zurück" in den nächsten Briefkasten warf 
und damit die Sache abgetan hatte. Mehr als ein Drittel unserer Mitglieder 
hat unserer Bitte willfahrt, wir haben manche Beweise begeisterter Zustimmung 
erhalten, die uns wieder Mut und Arbeitsfteudigkeit gaben. Die Männer unseres 
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