Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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fanterie-Linien durch stets rechtzeitig hergestellte „Feuervorhänge" 
schützte. 
Im Gelände bei Wytschaete war der 11. November ein Tag 
ernster Kämpfe. In den Wäldern nördlich des Ortes drangen 
Bayern und Hessen in zielbewußtem. Zusammenarbeiten langsam 
aber sicher vorwärts. Dem Infanterie-Regiment 168 fielen bei 
einem Gehöft etwa 1500 m nördlich Wytschaete eine fran¬ 
zösische Batterie und 4 Maschinengewehre in die Hände. Die Ge¬ 
schütze waren aber in dem aufgeweichten Boden so fest in ihre Ver¬ 
ankerung hineingeschossen, daß sie von der Infanterie nicht fort¬ 
geschleppt werden konnten. Als man das unter starkem franzö¬ 
sischem Feuer liegende Gebäude wieder räumte, blieben sie, von 
uns unbrauchbar gemacht, zunächst als neutrale Batterie zwischen 
den Linien. Nicht übergangen soll werden, daß die Hessen bei 
diesen Kämpfen um das eine Gehöft Gefangene von drei ver¬ 
schiedenen Regimentern machten, — ein Beweis, welche Massen 
der Feind an der Zypern-Front eingesetzt hatte, und wie er seine 
Verbände zur Abwehr unserer Angriffe vermischen mußte. 
Auf und westlich von dem Höhenrücken von Wessines blieben 
die Linien am 11. November fast unverändert. Die sehr starke feind¬ 
liche Artilleriewirkung vom Kemmel her in der Front und das 
flankierende Artillerie- und Maschinengewehrfeuer vom Ploeg- 
steert-Busche her zwangen unsere Schützen in die Gräben. 
Der 11. November hatte im grüßen und ganzen einen schönen 
Erfolg gebracht. Eine Reihe glänzender Waffentaten, die hier zum 
großen Teile nicht einmal gestreift, geschweige denn gebührend ge¬ 
schildert werden konnten, setzte uns in den unbestrittenen Besitz von 
Stellungen, von denen aus jedeAnsammlung des Feindes umPpern 
erkannt und schnell bekämpft werden konnte. Zum Durchbruch der 
feindlichen Linie war es nicht gekommen. Die zahlenmäßige Äber- 
legenheit des Feindes wie auch ganz besonders die Stärke der geg¬ 
nerischen Stellungen hatten unseren Stoß abgefangen. Sturm und 
Regen hatten mitgewirkt. Die wilde Kraft der Kämpfe des 11. No¬ 
vember hatte sich am nächsten Tage noch nicht erschöpft,' aber das 
Gesamtbild der Lage blieb im allgemeinen unverändert. Wan ging 
nun auf der ganzen Front der 4. und 6. Armee endgültig zum
	        
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