Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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zu fassen und gilt vorwärtszukommen. Die Rückschläge beim Re- 
giment Kaiser Franz ermöglichten es aber den Engländern, das 
Regiment Augusta mit so starkem Flankenfeuer zu überschütten, 
daß die Vorwärtsbewegung eingestellt werden mußte. 
Am 5 Ahr nachmittags rang Garde gegen Garde. Die Engländer 
hatten mit ihrem Königsrcgiment Liverpool aus dem Nonnenbnsche 
heraus einen Gegenangriff gegen den äußersten Westflügel des 
1. Garde-Regiments zu Fuß und den Nordflügel des Regiments 
Kaiser Franz angesetzt. Der Punkt war gut gewählt. Der Stoß 
traf unsere Flanken, da die 1. Garde-Infanterie-Brigade jetzt ganz 
verstrickt in den Wäldern (Polygon Wald, Ostteil des Nonnen- 
busches) mit Front nach Norden lag und das 2. Garde-Grenadier- 
Regiment sich am Schlosse Veldhoek mit Front nach Westen ver¬ 
blutete. Aber der opsermutige Geist der preußischen Garde fehlte 
den englischen Königsgrenadieren. Der Vorstoß kam in unserem 
wohlgezielten Feuer zum Stehen, und als die Engländer am Non¬ 
nenbusch in ihr eigenes Artilleriefeuer hineinliefen, brach ihr An¬ 
griff vor unseren dünnen, verzettelten Linien zusammen. Ein wei¬ 
teres Vordringen nördlich der Chaussee war aber für die Garde 
am 11. November ausgeschlossen. 
Im südlichen Teile des tzerenthage-Waldes hatte die 4. Infan¬ 
terie-Division den Angriff vorgetragen. Auch sie fand große 
Schwierigkeiten: tiefe Gräben, breite Hindernisse, flankierende Ma¬ 
schinengewehre; besonders der rechte Flügel vermochte nur langsam 
vorwärtszukommen. Im engsten Anschluß an den linken Flügel 
der Pommern gewann das XV. Armeekorps in den um Zwarteleen 
herumliegenden Wäldern Boden. Von besonderer Bedeutung 
war die Eroberung der Höhe 60 bei Zwarteleen. Auch hier hatte 
man jetzt unmittelbaren Einblick in das Gelände bei Ppern. 
Südlich des Kanals war das II. bayerische Armeekorps mit 
seinen gelichteten Reihen in treuer Waffenbrüderschaft ebenfalls 
vorgestürmt. Das Waldstück nordöstlich Wytschaete, das bereits 
mehrere Male den Besitzer gewechselt hatte, blieb in der Hand des 
Korps; die schwere Artillerie leistete hierbei wiederum unschätz¬ 
bare Dienste. Mehrere starke feindliche Gegenangriffe brachen be¬ 
sonders dadurch zusammen, daß unsere ArMeritz die eigenen In¬
	        
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