Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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An der Spitze seiner siegreichen Getreuen haucht er, tödlich getroffen, 
den Atem aus. Die Franzosen fluten unter schweren Verlusten 
zurück. 
Das II. bayerische Armeekorps hatte zunächst schwer unter feind¬ 
lichen Gegenangriffen am Kanal zu leiden. Der Feind stemmte 
sich hier ganz besonders dem Angreifer entgegen, um ihm den Be¬ 
sitz der Höhen zu verwehren, von denen Ppern zu sehen war. Die 
Bayern behaupteten nicht nur ihre Stellungen, sondern sie rissen 
am 9. und 10. November in unwiderstehlichem Ansturm die Höhen 
an sich, auf denen St. Eloi liegt. Der bayerischen 5. Infanterie-Bri¬ 
gade gebührt der Ruhm dieser Waffentat; allerdings blieb der 
Feind noch längere Zeit in den Häusern von St. Eloi. Aber die 
Höhe war wichtig, vielleicht von entscheidender Bedeutung, weil 
sie Einblick bot in das Gelände östlich Ppern, in dem die Masse 
der leichten englischen Artillerie stand. 
Nicht minder heiße Kämpfe tobten weiter südlich in und nörd¬ 
lich Wytschaete bei der Gruppe Gerok. In Wytschaete berührten 
sich die Gruppen Gerok und Urach. Der Feind hielt diesen Ort 
unter starkem Feuer, um unsere Beobachtung zu stören. Er schoß 
mit Kanonen aus jeden Mann, der sich irgendwo sehen ließ. 
Unsere vorwitzigen Scherenfernrohre benutzten die Schutzlöcher in 
den Hallsruinen oder in den Schornsteinen und waren auf ihrem 
luftigen Posten oft sicherer als die Reserven in den recht mürbe 
gewordenen Dorfkellern. Nur langsam konnten in den Wald¬ 
stücken nordwestlich des Ortes Fortschritte gemacht werden. 
Auch die Gruppe Urach vermochte keine größeren Erfolge zu er¬ 
ringen. Die auf dem rechten Flügel befindliche 3. Infanterie-Di¬ 
vision mühte sich um die Besitznahme des „Parkes" nordwestlich Wyt¬ 
schaete. Zunächst drang nach tagelangem Ringen das Füsilier-Regi¬ 
ment 34 in das Hospiz, ein schönes, altes Kloster am Nordeingange 
des Dorfes ein. Vom Dach dieses Gebäudes aus hatte der Gegner 
unsere südlich Wytschaete im Tale gelegenen Stellungen sehr gut 
einsehen können. Trotz ausgiebigster Artillerievorbereitung war 
der Sturm recht blutig. Es war eine echt pommersche Waffentat! 
Der Park von Wytschaete war bereits von zwei Seiten umfaßt; 
aber es war unmöglich, in ihn einzudringen. Starkes Flanken-
	        
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