Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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nach Westen rückwärtige Stellungen. Unsere Flieger stellten die 
neuen Arbeiten des Feindes rasch fest. 
Das Oberkommando der 6. Armee hatte in den ersten November¬ 
tagen den Eindruck gewonnen, daß auch der Angriff der Armee¬ 
gruppe Fabeck keinen entscheidenden Erfolg erzielen würde. 
Die verfügbaren Kräfte waren zu schwach, um die immer mehr aus- 
gebauten und mit starken Drahthindernissen versehenen feindlichen 
Stellungen zu durchbrechen, zumal der Gegner dauernd neue Ver¬ 
stärkungen in den Kampf warf. 
Um den Durchbruchsversuch südlich Ppern nicht ganz aufgeben 
und damit den reinen Verteidigungskrieg auf der Westfront be¬ 
ginnen zu müssen, waren neue Truppen aus anderen Kampf¬ 
abschnitten für die iypernschlacht freizumachen. Zunächst wurden die 
2. und die bayerische Kavallerie-Division der Gruppe Fabeck unter¬ 
stellt und von dieser eingesetzt und zwar bayerische Kavallerie-Divi¬ 
sion beim XV., 2. Kavallerie-Division beim II. bayerischen Armee¬ 
korps. Die Oberste Heeresleitung stellte das Generalkommando 
II. Armeekorps und die 4. Infanterie-Division zur Verfügung; 
sie wurden vom 5. ab bei Lille ausgeladen. Am 3. November ord¬ 
nete Kronprinz Rupprecht von Bayern das Herauslösen der Gene¬ 
ralkommandos XXIV. Reserve-Korps und der 23. Reserve-Divi¬ 
sion aus der 6. Armee westlich Lille an; am 4. folgte der Befehl, 
alle verfügbaren Teile des Gardekorps aus der Gefechtslinie her¬ 
auszuziehen; dafür hatte einen Teil des Abschnittes des Garde¬ 
korps das bei Arras stehende IV. Armeekorps mit zu übernehmen. 
Dementsprechend setzte das Gardekorps eine aus der 1. und 4. 
Garde-Fnsanterie-Brigade zusammengestellte Division unter Ge¬ 
neralleutnant v. Winckler nach Roubaix in Marsch, wohin diese 
am 7. gelangte. Auch weitere schwere Artillerie wurde für die 
Gruppe Fabeck sreigemacht. Alle der 6. Armee zugeteilte Artil¬ 
lerie-Munition erhielt die Angriffsgruppe überwiesen. Die Absicht 
der Obersten Heeresleitung, die am 4. November dem Oberkom¬ 
mando der 6. Armee übermittelt wurde, ging dahin, unmittelbar 
nördlich des Kanals Comines—Ppern den Angriff vorwärtszu¬ 
bringen und für diesen Durchbruch alle irgend verfügbaren Kräfte 
einzusetzen. Unterdessen hatte aber bereits die Armee-Gruppe Fa-
	        
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