Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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ländes von der Küste bis Tervaete; das III. Reserve-Korps wurde 
nach Süden in die Gegend von Zarren—Staden gezogen, um dort 
je nach der Lage beim XXIII. oder XXVI. Reserve-Korps eingesetzt 
werden zu können. Dem XXII. Reserve-Korps fiel die Aufgabe 
zu, den eine ständige Bedrohung der deutschen Front bildenden 
Brückenkopf von Dixmude, in dem zwei französische Divisionen 
festgestellt worden waren, fest abzuschließen und ein Schwächen 
der Brückenkopfbefatzung zu verhindern. Der Auftrag wurde voll 
erfüllt. 
Das XXIII., XXVI. und XXVII. Reserve-Korps waren am 30. 
morgens zu dem befohlenen Angriff angetreten. (Skizze 3.) Dein 
tapferen Korps Kleist gelang es, die Trümmer von Bixschote 
zu stürmen und zu halten. Die Reserve-Regimenter 211 und 
216 drangen nach einem wütenden Kampfe von fünfstündiger 
Dauer in das vernichtete Dorf ein, welches von zwei französischen 
Jnfanterie-Reginlentern besetzt war. Die tiefe Lage des Ortes, 
dessen zerschossene Häuser nur wenig Deckung boten, brachte die 
siegreichen deutschen Regimenter in ein mörderisches Artillerie¬ 
feuer, welches tapfer ausgehalten wurde. Jedoch waren hierbei 
die Verluste größer als vorher beim Sturm. Infolgedessen ent¬ 
schloß sich die deutsche Führung, die Stellung nördlich um 
Bixschote herumzulegen. Im Orte selbst blieben nur kühne 
Sicherungspatrouillen, die genügten, um alle feindlichen An¬ 
griffe zum Scheitern zu bringen. Auch bei der linken Flügeldivi¬ 
sion waren Fortschritte erzielt worden) sie hatte die große Straße 
Bixschote—Langemarck stellenweise erreicht. Das XXVI. Reserve- 
Korps hatte aber vergeblich mit seinem rechten Flügel gegen 
Langemarck angestürmt. Trotz heldenhaften Draufgehens der 
Kriegsfreiwilligen-Bataillone konnte man bis zum 31. abends nur 
wenige hundert Meter Raum gewinnen; dann wurde die Ein¬ 
stellung der nutzlosen Angriffe befohlen. Mitte und linker Flügel 
dieses Korps sowie der rechte des XXVII. Reserve-Korps waren 
durch überlegene feindliche Artillerie und starke Massenangriffe 
der Engländer und Franzosen am 30. und 31. gefesselt. Das II. 
und IX. französische Korps waren hier neu aufgetreten. In An¬ 
wesenheit des Generals Ioffre sollte an diesem Frontteile durch-
	        
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