Volltext: Die Schlacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914 [10]

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südlich hatte die 82. Reserve-Division nach leichten Scharmützeln 
mit englischer Heereskavallerie ihr Tagesziel Moorslede erreicht. 
Links davon war auch das XXVII. Reserve-Korps in Berührung 
mit der 3. englischen Kavallerie-Division getreten, die in einer 
Vorstellung bei Rolleghemcappelle (Rollegem-Kapelle) das Korps 
aufhalten wollte. Die englischen Reiter wurden nach lebhafter 
Gegenwehr auf die 7. englische Division zurückgeworfen, die um 
Dadizeele in fester Stellung stand. 
Am 19. Oktober abends hatte sich also die Lage dahin geklärt, 
baß der Gegner, Belgier-Franzosen-Engländer, nicht nur die ^fer 
und den Vpern-Kanal, sondern auch die Höhen östlich und nord¬ 
östlich Astern hielt. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß hier 
in denn schwierigen Gelände gegenüber einem unerwartet starken 
Feinde den zum großen Teile neugebildeten Truppen der Armee 
des Herzogs Albrecht von Württemberg eine sehr schwere Aufgabe 
bevorstand. Unterdessen hatte sich der Oberbefehlshaber der 
6. Armee, K. B. Generaloberst Kronprinz Rupprecht von Bayern, 
nach Rücksprache mit dem im Armee-Hauptquartier vorübergehend 
anwesenden stellvertretenden Chef des Generalstabes des Feld¬ 
heeres, Generalleutnant v. Falkenhayn, entschlossen, erneut den 
Angriff aufzunehmen, da der linke Flügel der 4. Armee heran¬ 
gekommen war. Infolgedessen wurde das XIII. Armeekorps aus 
seiner Stellung Menin—Warneton herausgelöst und durch die 
3 Kavallerie-Divisionen des Höheren-Kavallerie-Kommaudeurs 4 
ersetzt. Zweifellos haben die am 20. beginnenden und in der 
nächsten Zeit immer wieder durch neue Truppen genährten An¬ 
griffe der 6. Armee den Erfolg gehabt, starke feindliche Kräfte 
festzuhalten und auf sich zu ziehen; ein durchschlagender Erfolg 
war ihnen aber nicht beschieden, da die Angriffskraft der 
6. Armee durch die vorhergehenden Kämpfe geschwächt war und 
nicht genügte, den in überaus stark verschanzter Stellung stehen¬ 
den Feind zu durchbrechen und aufzurollen. Immer wieder rich¬ 
teten sich die Hoffnungen auf die weiter iwrdlich käurpfende 
4. Armee, in deren Hand in diesen Tagen das Schicksal des West¬ 
feldzuges lag.
	        
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