20
Wander urig
rechts an die Mariahilf-Kirche angebaut befindet sich da»
Gebäude der staatlichen Handels- und Nautischen
Akademie, das Eigentum der Triester Stadtgemeinde ist.
Der Akademie ist das erste, sowie ein Teil des zweiten
Stockwerkes eingeräumt; in letzterem befindet sich auch
die öffentliche
Stadtbibliothek (Biblioteca civica) mit über 80s]000
Bänden, 300 Incunabeln, 300 Manuskripten und einer Ab¬
teilung von 8000 Bänden, welche sich nur auf Petrarca —
daher die Petrarchesca genannt — beziehen. Die Bibliothek
weist ausserdem fast die gesamte Literatur der vaterländischen
Geschichte auf und bietet Forschern ein reiches Quellen¬
material. Ihr Lesesaal steht jedermann täglich, mit Aus¬
nahme der Sonn- und Feiertage, von 10—1 Uhr und 5—8
Uhr abends offen. Der Bibliothek ist auch das städtische
Archiv ein verleibt. Im dritten Stockwerk ist das 1846
gegründete naturhistorische
Ferdinand Maximilian-Museum (Museo civico F'erdi¬
nan do Massimiliano) aufgestellt, das bei freiem Eintritt
Mittwochs und Samstags von 10—1 Uhr, an Sonn- und
Feiertagen von 11—1 Uhr geöffnet ist.1) Das. Museum
enthält u. a. eine nahezu vollständige Sammlung der im
adriatischen Meere vorkommenden Fischarten und Schal¬
tiere, ein Herbarium mit über 1500 Pflanzen aus allen
Teilen der Erde, eine sehenswerte Insekten- und reiche
ornithologische Sammlung, gut erhaltene Mumien in ver¬
zierten Sarkophagen usw. Im Hofgebäude befindet sich das
AItertümer«Museum(iifwseo civico d’antichitä), welches
Sonn- und Feiertags von 11—1 Uhr freiem Eintritt ge¬
öffnet ist; für Fremde täglich von 9—2 Uhr gegen Trink¬
geld (50 h) zugänglich. Die Sammlung umfasst kleinere
hier gefundene Altertümer, Terracotten, Vasen, Bronzen,
Waffen der römischen und vorgeschichtlichen Zeit, namentlich
auch Funde aus Aquileja und Rudiä, ägyptische und cy-
prische Altertümer, ferner eine Sammlung nubischer Geräte,
altchinesische und japanische Waffen und Gegenstände,
eine ethnographische Abteilung etc. Bemerkenswert ist die
Münzsammlung mit allen hier geschlagenen Bischofs¬
münzen , vielen Gedenk- und altrömischen Münzen. Das
zum Altertümer-Museum gehörige Lapidar io Triestino be¬
findet sich nächst der Kathedrale S. Giusto (S. 23).
J) Für späterhin ist eine Verlegung der Sammlimgen in die von
dem Reichsratabgeordneten Basevi der Stadt geschenkte Villa im Bosco
Pontini in Aussicht genommen.