Volltext: Triest und seine Umgebung [227, 4. Aufl]

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Wanderung durch die Stadt. 
welches der neue S t a a t s - P e r s o n e n b a h n h o f zu 
stehen kommt. Hier wird auch die Linie der im Bau be¬ 
findlichen Tauern bahn einmünden und sich nach ihrer 
für 1907 erhofften Vollendung jedenfalls ein grosser Ver¬ 
kehr entwickeln. Der Güterbahnhof kommt etwa an die 
Stelle der heutigen Station St. Andrae; vor ihm, nach 
Süden zu, wird der neueste Triester Handelshafen, 
der von drei grossen Molen mit zahlreichen Speicherbauten 
und dazwischen liegenden durch Wellenbrecher gesicherten 
Bassins gebildet wird, sich ausdehnen. 
Die Strasse, welche am bisherigen Bahnhof St. 
Andrae vorüberzieht, ist der Passeggio di S. Andrea, 
ein beliebter Spazier- und Fahrweg der eleganten Welt, der 
sich bis nach Servola (s/* St.) erstreckt und hübsche Aus¬ 
blicke auf das Meer, die Bucht von Muggia imd ihren Land¬ 
schaftsrahmen gewährt. An dem Passeggio liegt links am 
Beginne desselben die Zoologische Station der Universitäten 
Wien und Graz mit einem Seewasseraquarium (Be¬ 
sichtigung gegen vorherige Anfrage bei der Direktion ge¬ 
stattet), weiterhin das mit der Schiffswerft S. Marco ver¬ 
einigte StabilimentoTecnico, rechts das umfangreiche 
Lloyd-Arsenal, nach dem Kriegsarsenal in Pola das 
bedeutendste derartige Etablissement der Adria. Besichtigung 
desselben an Werktagen während der Arbeitszeit gegen 
Lösung einer Eintrittskarte von 1 K, die beim Portier zu 
haben ist, gestattet. Dem Besucher wird ein Führer zu¬ 
gewiesen, unter dessen Leitung die Wanderung durch die 
weitläufigen Werkstätten, Werften, Slips und Docks des 
Etablissements, die für den Fachmann hochinteressant, auch 
dem Laien manche Anregung bietet, angetreten wird. Hinter 
dem Lloyd-Arsenal Hegt die vorerwähnte grosse S. Marco- 
Werft. 
Vom Passeggio di S. Andrea kehren wir stadtwärts 
bis zur Piazza Giuseppina zurück und gelangen rechts durch 
die Via Cavana zu der mit einer kleinen Anlage ge¬ 
schmückten 
Piazza Lipsia, deren Namen eine nicht uninteressante 
Wandlung mitgemacht hat: als französische Truppen in 
Triest lagen , hiess der Platz zur Erinnerung an den Sieg 
Napoleons vom 2. Mai 1813 Lützen-Platz, nach der 
Schlacht bei Leipzig aber ward er in „Leipziger Platz*, 
umgetauft. 
Der grosse Bau links ist den deutschen Staats- 
schulen (Gymnasium, Real- und Bürgerschulen) gewidmet;
	        
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