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‘Wanderung 
Der Pariser Friede brachte auch für Triest endlich ge¬ 
ordnete Zustände, das sich nun rasch wieder hob und schon 
in demselben Jahre eine Einfuhr von Waren im Werte von 
42 Millionen Gulden zu verzeichnen hatte. 
Der stetigen Entwicklung Triests trat nun kein be¬ 
sonderes Hemmnis mehr entgegen; die späteren Kriegsjahre 
liessen die Stadt selbst und ihr Gebiet unberührt und 
brachten höchstens kurzanhaltende Stockungen hervor. 
Unter der Regierung Kaiser Franz Josefs I., der Triest 
zu wiederholten Malen mit seinem Besuche erfreute, hat 
sich die Stadt rasch vergrössert, der Handel ganz bedeutend 
gehoben. Die bereits im Jahre 1833 gegründete Lloyd- 
Dampfschiffahrts - Gesellschaft, die Ueberschienung des 
Karstes, die Eröffnung des Suezkanales haben Triest zu 
einem mächtigen und wichtigen Handelsemporium des 
österreichischen Kaiserstaates gemacht. Nach Einrichtung 
der neuen grossartigen Freihafen-Anlagen ist die Stadt seit 
1. Juli 1891 dem österreichischen Zollgebiet ein verleibt. 
Durchschnittlich laufen jährlich über 5600 Dampfer und 
Segelfahrzeuge in Triest ein, Waren im Werte von etwa 
400 Millionen Kronen importierend. Eine bedeutende Rolle 
spielt die Einfuhr von Kaffee, für welchen Triest einen 
Haupthandelsplatz bildet; wichtig und umfangreich ist auch 
der Import von Orangen, Zitronen, Feigen, Mandeln, Ro¬ 
sinen, Wein, Oel, Baumwolle, Petroleum, Fellen und Häuten, 
Reis, Eisen und Maschinen aus England u. s. w. 
In der jüngsten Zeit ist in Triest eine ganze Reihe be¬ 
deutender industrieller Anlagen und Fabriken entstanden 
und die alte Hafenstadt schickt sich allem Anscheine nach 
mit Erfolg an , nun auch in die Reihe der Industrieorte 
einzutreten. 
Wanderung durch die Stadt. 
Von dem im Norden der Stadt gelegenen Südbahn¬ 
hofe bringt uns die Strassenbahn durch die Via della 
Stazione und längs der Riva Carciotti bei der kleinen Piazza 
Tommaseo (früher P. dei Negozianti) links einbiegend in 
wenigen Minuten zum 
Börsenplatz (Piazza della Borsa), dem Mittelpunkt 
des lebhaftesten Verkehrs, der sich von hier einerseits den 
Corso aufwärts, andrerseits nach der Piazza grande hin 
fortsetzt, Die nordwestliche Seite des Platzes begrenzt die 
stattliche