Volltext: Abriß der baugeschichtlichen Entwicklung der Landeshauptstadt Linz a. d. Donau

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19. Landhaus. 34 ) Nach Demolierung des alten Mino- 
Klosterstraße 11. ritenklosters wurde 1564 bis 1571 der 
HP 19. 
Bau des Landhauses auf diesem 
Platze aufgeführt. Damit erfolgte auch 
der Einbezug der bisher frei gelegenen 
Stadtmauer samt Wehrgang. Das Aus 
brechen kleiner Fenster mit Eisen 
gittern in die Mauer wurde gestattet. 
Fertigstellung des Turmes erfolgte 
vermutlich 1568, was aus den Stiegen 
gittern des Turmes zu schließen ist, 
welche diese Ziffer zeigen. Antrag zur 
Turmerhöhung 1614 gestellt, doch am 
Widerstand des Kaisers Matthias vor 
erst gescheitert (Aussichtsbehinde 
rung). Zuverlässige Arbeitsdurch 
führung des Turmbaues, zwecks Er 
höhung, erst 1637 bis 1638. Absicht 
der Bauerweiterung des Landhauses 
in der Richtung gegen das Schloß, 
aus Sicherheitsgründen, wegen Feuer 
gefahr; daher 1648 und 1653 Erwer 
bung des anschließenden Landau- 
ischen, wie des Pfalz-Goldschmiede- 
Hauses, die bereits vor 1571 bestan 
den hatten. Umbau derselben 1655 
zum Landhaustrakt. Tordurchbruch 
an Stelle eines bisher kleinen Tlirls 
für Salztransport wurde nach 62jähri- 
gen Bemühungen 1629 mit Zustim 
mung des Stadtrates von Linz bewil 
ligt und mit kaiserlichem Diplom be 
stätigt. 1580 Errichtung einer Brun 
nenstube und Wasserleitung nach 
dem Landhaus. 1581 Vertrag mit 
Peter Guet aus Peuerbach zur Ferti 
gung des Chorbrunnens im Landhaus 
hof. Das Landhaus stand im Genüsse 
der Vorrechte einer Freistätte mit 
Asylrecht und eigener Gerichtsbarkeit. 
Ständische Schule (protestantisch) be 
stand von 1574 bis 1628. Uebernahme, 
Fortsetzung und Ausgestaltung dersel 
ben durch die Jesuiten. 1695 neuer 
liche Erweiterung des Landhauses 
durch Zukauf des Grientalischen Hau 
ses, das späterhin bis zum Brande 
des Landhauses 1800 Wohnzwecken 
ständischer Beamter diente und als 
Amtslokal für die ständischen Ober 
aufschläger; daher auch der Name 
„ständisches Aufschläger-Haus“. An 
Stelle desselben würde die jetzige 
Theatergasse, nach dem vorerwähnten 
Brande von 1800 eröffnet. 
20. Klosterturin. 
HP 19a. 
Aus der Zeit der Befestigungsbauten 
Kaiser Friedrich III. anzunehmen. 
Von hier aus lief der gedeckte Wehr 
gang direkt zum Schloß und trug im 
August 1800 den Brand nach dem 
Landhaus. Turm und Mauer fanden
	        
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