Volltext: Taschenbuch der Alpenpflanzen

Die Gesteinsfluren. 
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schutt und Feinschutt unterscheiden; ersterer besteht aus 
Trümmern von 25 cm bis 2 cm Durchmesser; was zwi¬ 
schen 2 cm und 2 mm liegt, wird als Feinschutt ange¬ 
sprochen. Unter 2 mm Korngröße heißt der Schutt Sand. 
Je nach der Beschaffenheit der Gesteinstrümmer unter¬ 
scheidet man weiter zwischen Grobgeröll und Grobkies 
einerseits, zwischen Feingeröll und Feinkies anderseits. 
Von Kies spricht man, wenn die Gesteinstrümmer abge¬ 
rundet, von Geröll, wenn sie kantig und damit ihre An¬ 
häufungen noch beweglich sind. Eine besondere Form des 
Feingerölls liegt im sog. „Grus" vor, der namentlich vom 
Dolomitkalk gebildet wird („Dolomitgrus") und dessen 
Teilchen würfelähnliche, scharfkantige Gestalt haben. 
Die Art und Weise, wie die höheren Pflanzen den 
Felsschutt besiedeln, wie sie die verschiedenen Schuttformen 
auswählen und sich den eigenartigen Bedingungen beson¬ 
ders der beweglichen Schutthalden anpassen, hat S ch r ö t e r 
in sehr glücklicher Weise als Grundlage für eine Eintei¬ 
lung derselben benützt in 
1. Schuttwanderer, 2. Schuttüberkriecher, 3. Schutt¬ 
strecker, 4. Schuttdecker, 5. Schuttstauer. 
1. Schuttwanderer. 
„Sie senden vom Wurzelhals aus zahlreiche lange 
Triebe durch die Schuttdecke hinauf, welche da und dort 
sich ans Licht emporarbeiten, um Blätter und Blüten zu 
bilden. Wenn sie vom beweglichen Schutt zugedeckt wer¬ 
den, verlängern sie sich („vergeilen") und dringen wieder 
zum Lichte durch." „So kann von einem Samen aus ein 
weitverzweigtes, den Schutt durchspinnendes Individuum 
entstehen, das durch passiven Widerstand, durch ein Sich- 
ducken und nachheriges schlaues Durchkriechen den An¬ 
griffen seines ständig mit Verschüttung drohenden Stand¬ 
ortes entgeht." Hieher gehören die bezeichnendsten und 
„schuttstetesten" Formen, wie sie besonders den Kalk- und 
Dolomitschutt bewohnen. 
Troll, Alpenpflanzen 7b
	        
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