Volltext: Taschenbuch der Alpenpflanzen

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Dis Gesteinsfluren. 
Die Gesteinsfluren. 
In der Grasflur haben wir eine sog. „geschlossene" 
Formation vor uns, das will sagen, daß eine einheitliche 
Grasnarbe den Boden überzieht, die keine wesentlichen 
Lücken zwischen sich freiläßt. Demgegenüber sind die Ge- 
steinsfluren „offene" Formationen: das nackte Gestein tritt 
zwischen den Pflanzenstöcken zutage. Sie sind die herr¬ 
schenden Pflanzengesellschaften über der Grenze des ge¬ 
schlossenen alpinen Rasens, greifen aber an geeigneten 
Standorten bis tief in die Bergregion herab. 
I. Die Felsheide 
ist eine Pflanzengesellschaft, die nicht der eigentlichen 
alpinen Region angehört, sondern sich nur in tieferen 
Lagen, von der Talsohle bis in die Krummholzregion 
findet. Sie kann den harten Fels bewohnen, doch 
siedelt sie sich mit Vorliebe auf dem Kalkschutt an, der in 
den Tälern, aber auch in höheren Lagen mächtige Schutt- 
kegel, Schutthalden bildet. Besonders bezeichnend ist dafür 
das Blaugras (Sesleria caerulea) und die Schneeheide 
(Erica carnea), die als Unterwuchs entweder eines schüt¬ 
teren Waldföhrenbestandes oder Latschenbuschwaldes auf¬ 
treten. Eine Reihe südlich beheimateter, in den großen, 
wärmeren Alpentälern nach Norden vorgedrungener 
wärmeliebender Arten, von denen die interessanteste das 
rote Seifenkraut ist, erhöhen unser Interesse für die 
sonnebedürftige Gesellschaft. 
Blaugras (Sesleria caerulea Scop.). Schwarze 
Taf. XX, Fig. 1. Aus dem weitausgedehnten, zähen 
Wurzelwerk entspringen gesellig und rasenbildend dichte,
	        
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