Volltext: Die Pfarrkirche zu St. Stephan in Braunau am Inn

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Pfarrkirche zu St. Michael werden die Kapellen Neu 
kirchen, Hcmdenberg, Geretsberg, St. Stephan in 
Braunan und Hochburg aufgezählt. Auch> bei der 
päpstlichen Bestätigung des Ranshofener Besitzes 
durch Papst Coelestin III. am 29. April 1196 wird 
nach Gilgenberg die Kapelle zum! Erzmartyrer Ste 
phan zu Braunau angeführt. (Oberösterreichisches Ur- 
kUndenbuch Band II., Seite 284 und 449.). 
Die Bezeichnung Kapelle gibt uns einen Hinweis 
dafür, daß Braunau damals keine selbständige Pfarre, 
sondern nur eine Filialkirche von Ranshofen war. Der 
Kirchen Patron St. Stephan verkündet uns 
aber die Zugehörigkeit zum Bistume Passau, dessen 
erster Patron St. Stephan, dessen zweiter Patrosn 
St. Valentin war. Es ist nun nicht uninteressant, daß 
Braunau den heiligen 'Stephan und das benachbarte 
Haselbach den heiligen Valentin zu Kirchenpatronen 
hatten. Das Braunauer Gotteshaus zu St. Stephan 
tritt damit in die nicht unbedeutende Reihe alter Ste 
phanskirchen, welche ihre Blüte der bischöflichen 
Mutterkirche zu Passau verdankten. An Bedeutung 
übertraf schließlich alle der StephansdvM zu Wien, 
aber auch in den Städten Stehregg, Mautern bei 
Krems und Tulln stoßen wir auf Stephanskirchen. 
Inn und Donau waren in den Zeiten, da unter Bi 
schof Altmann das Bistum Passau neuerdings eine 
bedeutende Rolle erlangte, die wichtigsten Verkehrs 
träger Ostbayerns. So wanderte mit den Kirchen 
bauten auch! der Bistumspatron S. Stephan von 
Passau innaufwärts und donauabwärts. 
Als in der Zeit der Kriegswirren des Interreg 
nums — also in den Jahrzehnten um 1260 — Ba 
benberger und Wittelsbacher, aber auch Böhmenkönig 
Przemysl Ottokar II. und die Passauer Bischöfe immer 
wieder in heftigen Kämpfen gegeneinander standen, 
war das Kloster zu Ranshofen am! 24. Mai 1242 von 
Obernberger Kriegsbeuten des Passauer Bischofes aufs 
schwerste beschädigt worden. Wohl zuM Schutze gegen 
die fortwährenden Kriegszüge ließ der bayerische Her 
zog Heinrich Braunau stärker befestigen und zur Stadt 
ausbauen (in den Jahren zwischen 1260 und 1270).
	        
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