Volltext: Volkssagen und Schilderungen prachtvoller Gebirgsausflüge aus dem k. k. Salzkammergute

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und nicht abschweife zu minder Schönem, zog die Natur einen Rah— 
men, eine Einfassung. Alles, was in breiten und langen Räumen 
oft mühesam an Schönem zu finden, ist in dieser geringen Ausdeh— 
nung vereinigt. Von diesem Standorte sieht man die Götzen am 
Sonnenstein und Scharteneck; — Steingebilde von höchstem In— 
teresse, welches sich mehret durch die daran haftende Sage. 0 
Nur fünf Häuschen — Eremitagen gleichend — findet man 
in dieser, wenn auch schmalen, doch immerhin lang gedehnten Schlucht 
und seinen Höhen. Hier, wo solche Stille, solche Ruhe herrscht, 
rasete einst der Ueberlieferung zufolge, der wuͤthendste Kampf zweier 
so verschiedenartiger Volksstämme. Diesen Boden betrat ein Theil 
des raube und mordgierigen Hunnenheeres, welches alle Lande durch— 
zog, um als eine Geisel Gottes all' überall in entfesselter Wuth sich 
auszutoben. Hier hatte deutsche Klinge gewaltet und diese Hor— 
den der Vernichtung zugesendet. Von all' dem Kampfeswüthen ist 
nichts zurückgeblieben, als diese Ueberlieferung und aufgefundene 
Die riesigen Berge, welche dieses Thal umschlingen, der Bach 
von der Höhe herabstürzend, um lärmend fortzueilen, sahen als stille 
Zeugen das grauenhafte Morden, doch schweigsam erzählen sie nichts; 
aber anstatt mundlicher Mittheilung einer“so blutigen Begebenheit, 
weisen sie dem Besucher ihre Retze und Schönheiten, um den Ein— 
druck trüber Erinnerung zu verwischen. 
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