Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1938 (1938)

Das herrliche 
Hochgebirge 
Steil ragt das 
Matterhorn empor. 
wegwischen wollte. Und wieder 
fängt er zu singen an: 
Petergstoam,, fein wie Gold, 
b'lüahst scho früh unterm Schnee, 
Almrausch und Enzian, drob'n 
auf der Höh, 
Edelweiß., Sternderl fein, 
bist leicht vom Himmel g'sall'n? 
Bist unter den Bleamerln, das 
schönste non all'n. 
Und dann schreitet der Gehbauer 
froh und munter wieder bergan. 
Und, als er schon ganz nahe der 
Alm ist, horcht er plötzlich auf. Er 
hört singen. Ja, ja, es ist die 
Stimme des Sepp. „Girat kann 
er 's", meint der Gehbauer. Und 
fröhlich klingt 's: 
Hoch auf dem Felsenzack 
's Gamserl so lusti springt, 
und von mein Juchaza 
's Echo erklingt. — 
Und wann i z'ruck mnaß geh'n, 
packt mi gleich 's Hoamweh an, 
halt mi mit aller G'walt, 
kann net davon. 
* 
„Grüatz di Gott, Sepp!" 
Und der Gehbauer streckt dem 
Sepp die Hand entgegen. „Was 
gibt's Neues herob'n? Alles in 
Ordnung? Wie geht's euch?" 
„Dank schön", erwidert der 
Sepp, „fehlt si nix. Auch 's Viech 
is schön. Weist a schöne Gewichts- 
zunahm Heuer auf."
	        
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