Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1938 (1938)

ser Kirche, öer einstmaligen Schlo߬ 
kirche, wurde 1750 die erste stiftungs¬ 
gemäße hl. Messe gelesen nach dem 
testamentarischen Wunsch und Nachlasse 
des Johann Georg Lachmüller, k. k. 
Gerichtsschreibers in Gmunden. 1753 
wuröe ein Benefizium kanonisch errich¬ 
tet. Der Benefiziat nahm Wohnung 
im Schlosse und unterstand dem Pfar¬ 
rer von Altmünster. Kaiser Joses II. 
erhob das Benefizium zur Pfarre. Sie 
wurde von Altmünster abgetrennt. — 
Das Hochaltarbild stellt die Himmel¬ 
fahrt Mariä und den hl. Jakobus den 
Aelteren, als Schutzpatron der Pfarre 
dar. Es wuröe von einem unbekannt 
gebliebenen Schüler des Kremser 
Schmied gemalt. Das Kostbarste aus 
alter Zeit ist wohl die wunderschöne 
Marienstatue links oben in einer Ni¬ 
sche. Sie stammt aus öer Kirche Maria 
am Anger aus Lorch bei Enns. Diese 
Kirche fiel öer Zeit öer Aufklärung 
zum Opfer. 1788 kaufte sie ein Mül¬ 
ler, öer sie abbrach und das Material 
zur Regulierung seines Mühlbaches 
verwendete. Die Statue wurde von 
öer Familie Tusch käuflich erworben 
und blieb Familienbesitz. Am Feste des 
hl. Jakobus 1846 schenkte sie Franz 
Xaver Edler v. Tusch und Tall, Sa- 
linenoberamts-Kanzlist, der Pfarre 
Ort. Die Statue ist 1.73 Meter hoch, 
aus Eichenholz, so schwer, daß zwei 
Männer sie nicht heben können. Der 
prächtige Faltenwurf des Mantels füllt 
vor allem auf. Die heilige Mutter hält 
das Jesukind auf ihrem linken Arm 
und mit der Rechten die Füße des 
Kindes. Dieses hat eine kleine gol¬ 
dene Kugel in öer Hand und neigt sich 
wie gaben- und segenspenöend hinab 
zu den Betern. Das überaus liebe, 
jugendliche Angesicht öer Gottesmutter 
nimmt den Beschauer sofort gefangen. 
Maria vom guten Tod hörte ich das 
Gnadenbilönis einmal nennen. 
Im sauberen, schmucken Schloßhof 
mit seinen prächtigen Arkadengängen 
steht ein Steinbrunnen und eine alt¬ 
romanische Steinvase. Beide stammen 
aus einem bayrischen Schlosse und 
wurden 1927 ausgestellt. An der Wand 
öer Sakristei ist für die im Weltkrieg 
gefallenen Förster ein Gedenkstein ein¬ 
gelassen. 
Landschloß Ort 
111
	        
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