Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1936 (1936)

Der ñMinünsterer KírGtag 
Von ^IsxLncloi' Reisenbichler 
Am Sonntag vor Magdalena ist in Altmünster der Kirchtag. 
„Richt dö für woring zsam", sagt da Hias zu seiner Alten, „in Mün- 
sterer Kirta öerf ma net versama." — Alle Jahr is er dabei gwen, sie 
und er, a wanns gregnt hat, akemma derfens den Brau nöt lassa 
und z'seha gibt's ja a soviel Schöns und Manierlichs, daß ma dann 
gnua hat fürs ganze Jahr. Freili is jetzt nimma so ha eahna wta 
vor 30 Jährn, wo er ihr a groß lebzeltanes Herz jedsmal kauft hat 
und wo er mit ihr a Tanzl beim Besko-Wirt tanzt hat. Jetzt is an¬ 
ders. Sie käst öösmal a große eiserne Rein und a paar Kaffeeschalna. 
Dö Sacha kann ma ja a in öö alten Tagn guat braucha. — Und so 
san alle zwoa von Beri aba einö nach Münster. D' Sunn hat gfunkatzt 
am Himmö, wias fort san und liabli abaglachi auf das Ehepaar. Bald 
is da Hias und sei Miaz -rinn gwön. Gschwitzt habns freili schen 
schwa, aber dös macht nix, das Gfummat vo dö vieln Leut tuat oan 
ja guat, wann ma so a Wocha alloan lebt i da Oaschicht. Freili san 
dö Budn undStanderl nimma dort wo's vor Jahren nu gwesn, weil 
dö Gmoanväter in a Sitzung bschlossn habn, der Kirta derf nimma 
da obn sei am Kiraplatz von wegen des Verkehrs. Unöl so spielt sö 
halt die ganze Gspusi jetzt auf da Pfarrerwiesn a. „Schöner is eh dort 
unten", sagt er zur Mirz, „aber liaba war's ma öo oben, wo ma 
mehr duri d' Leut druckt is worn." Unrecht hat er da schon, denn 
druckt wird ma jetzt unten grad so wia oben. Dö zwoa guaten Leutln 
ersahrn's a glei. Bei an Stand wollen's stehn bleiben, dö zwoa. Nöt 
lang stengans beinander, a groaßmächltiga Lackl und Kina und Men¬ 
scherl und nu viel andere kemman öazwischn und treibns ausanan- 
der. „Unmenschli is öo, wia d' Leut san" schreit d' Mirz umö zu 
eahm. „Mach da nix draus, mir kamman schon zsamm und zuwi, lusti 
is öo, wann ma a weng gschobn und druckt wird," sagt er. Endli kem- 
mans wieder zsamm und zuwi zan Standl. Jetzt kaft er an türkischen 
Höni. A liabö Fräuln hat schon a Trumm und beißt dran wia a Hun- 
öerl am Bonn. „Kemmts zuwa zu mir, ös lustige Gsellschaft" platzt auf 
oanmal a Schreier von an klaou Zelt, „bei mir kriagts alles- was euch 
nur wünfchts". „Hast das ghert, Alte? Schau ma hi! Halt di, sunst 
gehst ma valorn." Und so kemmans schen nahat zum Mandl in 
Standl und fegn, wia a grad Hosntraga i d' Höh hebt und sagt: ,/So 
was kimmt nur all hundert Jahr auf'n Markt. Dö ströckan sö zwegn 
an hexatan Gummi soweit, das ma aus da Dachröhrn saufa kann." 
„Alte, dö Hosentraga kauf i, dö kann i guat braucha, wann da Gum¬ 
mi fo guat is wia er sagt, da langt a af unsern Kerschbam." Und so 
kemmans langsam weiter. D' Kina blasn recht fleißi mit eahnane 
Blaserl, das oan d' Oehrln summan. Dö Hntschn und 's Ringlspiel 
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