Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1936 (1936)

3. Der lJungfrauen-Verein mit seiner 'Fahne. 
4. Weißgekleidete Mädchen. 
6. Veteranen, aufgestellt in Altmünster. 
6. u. 7. Musiker und Sänger. 
8. Hausöienerschaft, Haus-offiziere, Hausbeamten und Ordens¬ 
beamten. 
9. Der geladene Klerus. 
10. Der Ordenskanzler. 
11. Des Deutschordens Nonnen. 
„ „ Priester. 
„ „ Ritter. 
12. Das Trauerpferd, geführt von zwei Dienern. 
13. Die beiden Deutschordensfahnen. 
14. Der hochwürdigste Bischof mit seiner Assistenz. 
15. Die hohe Leiche, getragen von Unteroffizieren, gehoben von Offi¬ 
zieren der beiden Regimenter des durch!. Inhabers, zu beiden 
Seiten begleitet von den Kammerdienern mit Fackeln und 
Wappen. 
16. Der geharnischte Ritter, geleitet vom Regimentsadjutanten des 
Deutschmeister-Regiments. 
17. Der Hochwüröigst-Durchlauchtigste Hoch- u. Deutschmeister re. Erz¬ 
herzog Joseph Wilhelm, Se. kais. Hoheit E. H. Karl Ludwig als 
Stellvertreter Sr. Majestät des Kaisers, dann Se. kais. Hoheit 
E. H. Karl Ferdinand. 
18. Die höchsten Anverwandten königl. Hoheit Herzog Franz von Mo¬ 
dena, königl. Hoheit Graf Chambord. 
19. Hohe Generalität — Deputationen beider Regimenter. 
Militärs — Civil-Beamten. 
20. Die Ortsangehörigen. 
Am Vortage goß der Regen in Strömen — und Niemand hoffte eine 
Besserung dieses heillosen, die Trauerfeier gewiß störenden Zustandes) doch 
selbst der Himmel bewies seine Theilnahme, indem er dieß schöne Land mit 
den Golöstrahlen der Sonne verklärte, damit düsteres Gewölk, Sturm und 
Regen nicht noch mehr die allverbreitete Betrübniß mehre. 
Alle/ selbst die ärmlichsten Wohnsitze, sah man wähimd dieser schmerz¬ 
lichen Wanderung mit schwarzem Tuche behängen — der Ausdruck einer 
Bevölkerung, welcher so großen Verlust zu fühlen hatte. — So wie alles 
endet, so fand der Zug sein Ziel an dem Friedhöfe, welcher bestimmt war, 
den Leichnam des hohen Todten aufzunehmen und dessen Gebeine zu be¬ 
wahren. 
Der letzte erschütternde Akt fand statt — ; der Sarg ward von den Trä¬ 
gern der offenen Gruft näher und näher gebracht) eine Grabesstille herrschte, 
10.000 Menschenherzen schlugen im stillen Schmerze, und 20.000 Augen be¬ 
mühten sich so lange als möglich, einen Gegenstand festzuhalten, der im Le¬ 
ben ihnen so theuer und schätzenswert!) geworden. — Es schien, als wollte 
die Erde einen Körper nicht so theilnahmslos aufnehmen, dessen Herz und 
Geist so viel des Guten gewirkt — und als gönne das Geschick der Ver¬ 
sammlung so lange als möglich einen Anblick, der ihnen, wenn auch 
Schmerz, doch auch einen gewissen wenn immerhin peinlichen Trost ge¬ 
währte. — Ob die Gruft etwas enge — ob der Sarg zu schwer, — es 
bedurfte Zeit und nicht geringe Anstrengung, bis er sich senket um nimmer¬ 
mehr zu erscheinen!! 
Vom T r a u n s e e, am 7. Juni 1863. 
So weit der Chronist. 
Wanderer, wer du auch bist, kehre zu im stillen Friedhof am See und 
suche dies allzu vergessene Grab. Es birgt einen der Edelsten und Besten, 
den unsere Heimaterde je getragen. Sein Geist lebt, er ist mit denen, die 
seine Hoheit und Größe fassen und wie in seinem Erdenwandel vornehm¬ 
lich mit allen, die sorgenden und gedrückten Herzens sind.
	        
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