kräftigen Naturstimme ihre heimatlichen Lieder, worauf gewöhnlich
der übliche „Jauchzer" folgte. Sie stand in Ehren und keiner von
den Stadtherren durfte sich etwas Uebles erlauben und ein jeder
wußte, daß die schöne Zenzi nur zum Bewundern da war. Sie hatte
ein selten gutes Herz und duldete nicht, daß einem armen Menschen
Böses zugefügt wurde. Sie war voll Mitleid und schenkte armen
Leuten täglich Milch und Brot, das sie von ihren Dienstgebern zu be¬
kommen hatte. Sie sorgte auch für ihre Mutter, die durch die schwere
Arbeit und die rauhe Witterung im Gebirge frühzeitig die Kräfte
eingebüßt hatte.
Und als Zenzi ihr Büblein bekam, sorgte sie mit aller Liebe für
ihr Herzallerliebstes. Als Magd mußte sie weiterdienen und das
Kind gab sie zu ihrer Mutter in Pflege. Als der Knabe drei Jahre
alt war, hatte Zenzi eine große Freude mit ihm. Wenn sie von
ihrem Dienstorte für einige Stunden weg durfte, kam sie zu dem
Kinde. Immer brachte 'sie ihm etwas mit,' entweder eine kleine
Leckerei oder ein Spielzeug, oder ein Kleidungsstück und wenn der
Winter ins Land gezogen kam, ein warmes Höschen und Röckchen,
damit es nicht fror. Sie herzte und küßte ihr Kindchen, nahm es
auf die 'Schultern und hopp! hopp! ging es und so spielte sie mit ihm,
wie es gerne junge Mütter tun.
Das Büblein lachte und freute sich und wenn die Mutter wieder
fort mußte, fing es zu weinen an und auch feine Mutter schluckte
Tränen hinunter, denn sie wußte, daß sie ihr Liebstes wieder
wochenlang nicht sehen werde.
>So vergingen die Jahre und der kleine Andreas war schon zur
Schule gekommen und obwohl er der Sohn einer armen Magd war,
war er dennoch der beste und bravste in der Schule, sittsam und
ernst. Gerne machte er die Aufgaben und immer war er aufmerk¬
sam. Die Mutter erfuhr von dem Fortschritt ihres Buben und hatte
eine große Freude mit ihm.
Sie schenkte ihm, als er schon gut lesen konnte, ein Buch mit
Bildern. In ihrer Kindheit bekam sie es von einer feinen Stadt¬
frau, die die kleine Zenzi lieb gewonnen hatte. In diesem Buche
blätterte Zenzi und als sie schon lesen konnte, fing sie darin zu lesen
an. Sorgfältig bewahrte sie es die Jahre hindurch auf und legte es
unter ihre Habseligkeiten in einen kleinen Koffer. Als sie schon
lameneinkauf ist Vertrauenssache
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