Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1930 (1930)

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Schlagfertig. Vorsitzender: „Ich mein' gar, der Angeklagte ist einge¬ 
schlafen? Da hört sich doch schon -alle Gemütlichkeit auf!" — Verteidiger: 
„Gott sei Dank! Nun sehen Sie selbst,-Herr Rat: so schnarcht nur ein gutes 
Gewissen!" 
Gleichfalls. „Ich kann Sie Versichern, gnädige Frau", sagt der Arzt, 
„es ist nicht gefährlich mit Ihnen. Alles was Sie brauchen ist Ruhe." — 
„Aber sehen Sie nur den Zustand meiner Zunge an!" — ,-Sehr wohl, gnä¬ 
dige Frau. Die braucht gleichfalls Ruhe." 
Notwendiger Nachsatz. Bankdirektor: „Wo ist denn unser Kassier?" 
— Buchhalter: „Der ist gerade durchgegangen." — Bankdirektor, fällt vor 
Schreck fast um. — Buchhalter: „Ich meine natürlich, nur durch das Zim¬ 
mer." 
Es geht noch. Pfarrer zum Witwer, dessen Frau erst vor acht Tagen 
gestorben ist: „Und ist diese Flasche Likör die einzige Tröstung in Ihrem 
Schmerz?" — ,-O nein, Herr Pfarrer. Ich habe noch zwei im Schrank." 
Valer: „Ich habe meinem Sohn, dem E Indenten, heute einen gesalzenen 
und gepfefferten Brief geschrieben!" 
Freund: „Da wird er aber einen riesigen Durst darnach bekommen der 
dir teuer zu stehen kommen wird." 
Zusprach. ,-Schauderhaft, diese BeförderungsVerhältnisse bei uns: ehe 
einer nicht vollkommen vertrottelt ist, kriegt er keinen Direktorposten!" — 
„Na also, nur nicht gleich so mutlos, Herr Meier, ich mein' alleweil, Sie 
werden bald so weit sein." 
Arg verspätet. ,-Der Fisch schmeckt nicht recht mehr?" — „Ihre eigene 
Schuld! Sie sind zu spät zum Mittagessen gekommen!" — ,/Ja, ja, um min¬ 
destens drei Tage!" 
Eifer. Dame zum neuen Dienstmädchen: ,>Jch hoffe, daß Sie des Mor¬ 
gens gut aufstehen können! Um 7 Uhr wird bèi uns Kaffee getrunken!" — 
„Dann bin ich sicher da, gnädige Frau!" 
Bei -er Schularbeit. „Schmerz" krieg ich nicht mehr auf die Zeile, 
Fräulein, mitteile ich das?" „Schmerz" kann man nicht teilen." — ,/Nicht? 
Es heißt doch: Geteilter Schmerz, halber Schmerz!" 
Der besorgte Angeklagte. Richter: ,-Sie sind zu drei Jahren Kerkers 
verurteilt. Haben Sie etwas dazu zu bemerken?" — Angeklagter: „Ja¬ 
wohl, möchten Sie meine Familie verständigen, daß ich vor 1933 nicht zum 
Essen komme? . 
Der fehlende Apfel. Mama: „Willi, es waren zwer Aepfel m der 
Kredenz und jetzt ist nur noch einer da, wie kommt das?" — Willi: „Das 
kommt davon, daß es.so finster war, da hab ich den anderen nicht gesehen.
	        
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