Wer alles, du mutzt stark sein.-Er biß die Zähne übereinander
und drückte die Fingernägel in das Fleisch, daß man di'e roten Male
sah. Dann begann er langsam seine Siebensachen zu packen. Abends
um fünf Uhr wollte er fortfahren- das war der letzte Zug, mit dem
er rechtzeitig auf seinem Posten eintreffen konnte. Aber noch blie¬
ben Hm etliche Stunden, die er nirgends zubringen durfte als beim
Mariele. Als er hinunterging, trat eben der Doktor ans dem
Krankenzimmer. Dieser sagte mit ernster Miene:
„Me Krampfanfälle werden immer härter- das ist das Ende.
Heute Nacht geht sie, morgen ganz bestimmt."
Rudolf Markfchläger
christlichsozialer Nationalrat aus dem Traunkreis.
Ohne weiter auf den Arzt zu hören, schritt der Franzl in das
KrankeNziumrer und setzte sich an das Bett.
„Mariele," sagte er weich, „ich mein', es ist doch am besten, ich
geh' dir einen fremden Doktor holen. Der uNsrige versteht's nicht."
„Wenn du meinst, ja," erwiderte die Kranke. „Mir ist's schon
recht, aber bis morgen wartest noch, gelt?"
Nandl, Martöles Schwester, und Urfchl, die Hausmagd, die im
Zimmer wa'-e", traten hinter Las Bett, damit die Kranke nicht sehen
sollte, wie sie weinten. Nach einem sehr heftigen Krampfanfall griff
Mariele nach Franzls Hand, drückte sie fest und ließ sie nimmer aus.