Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1928 (1928)

Wer alles, du mutzt stark sein.-Er biß die Zähne übereinander 
und drückte die Fingernägel in das Fleisch, daß man di'e roten Male 
sah. Dann begann er langsam seine Siebensachen zu packen. Abends 
um fünf Uhr wollte er fortfahren- das war der letzte Zug, mit dem 
er rechtzeitig auf seinem Posten eintreffen konnte. Aber noch blie¬ 
ben Hm etliche Stunden, die er nirgends zubringen durfte als beim 
Mariele. Als er hinunterging, trat eben der Doktor ans dem 
Krankenzimmer. Dieser sagte mit ernster Miene: 
„Me Krampfanfälle werden immer härter- das ist das Ende. 
Heute Nacht geht sie, morgen ganz bestimmt." 
Rudolf Markfchläger 
christlichsozialer Nationalrat aus dem Traunkreis. 
Ohne weiter auf den Arzt zu hören, schritt der Franzl in das 
KrankeNziumrer und setzte sich an das Bett. 
„Mariele," sagte er weich, „ich mein', es ist doch am besten, ich 
geh' dir einen fremden Doktor holen. Der uNsrige versteht's nicht." 
„Wenn du meinst, ja," erwiderte die Kranke. „Mir ist's schon 
recht, aber bis morgen wartest noch, gelt?" 
Nandl, Martöles Schwester, und Urfchl, die Hausmagd, die im 
Zimmer wa'-e", traten hinter Las Bett, damit die Kranke nicht sehen 
sollte, wie sie weinten. Nach einem sehr heftigen Krampfanfall griff 
Mariele nach Franzls Hand, drückte sie fest und ließ sie nimmer aus.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.