Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1928 (1928)

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daß ich dich wieder hab, macht mich noch g'sund. Gelt, Franzl, du 
bleibst schon da, Ms ich ganz besser bitz?" 
Er zitterte heftig, doch schnell erwiderte er: 
„Freilich freilich, ich bleibe da, bis du gut bist .. . Aber setzt, 
Mariele, laßt m i ch ein bißchen reden und d u tust zuhören — gelt?" 
Mit diesen Worten nahm er rchre dünne Hand zwischen seine 
beiden. Dann erzählte er langsam und leise, wie er draußen im 
Krieg immer an sein Mariele gedacht, wie er es keinen Tag ver- 
Landesrat Direktor Pfeneberger in Linz. 
gessen, jede Nacht von ihm geträumt hab', und wie es ihm; heute 
lieber sei denn je. Das gefiel dem Mariele so sehr, daß der Franzl 
es an den folgenden Tagen noch etliche Male erzählen mußte. Oft 
sagte das kranke Weiblein: 
„Franzl, du machst mich ganz gesund. Ich bin schon viel, viel 
besser." 
Dem war aber nicht so, im Gegenteil, die Herzschwäche nahm 
von Tag zu Tag zu, und der Doktor erklärte, das Lichtlein könne 
jede Stunde auslöschen. Allein es löschte nicht so schnell aus, als 
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