Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1926 (1926)

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Hautpflege -es Pferdes und -es Rindviehes. Die Haut ist ein 
überaus wichtiger Bestandteil -es tierischen Körpers. Dieselbe hat 
viele Ausgaben unö Verrichtungen zu besorgen, die zur Erhaltung und 
Beförderung der Gesundheit unbedingt erforderlich sind. Sie steht mit 
allen anderen Organen des tierischen Körpers in Verbindung unö be¬ 
sorgt im Vereine mit der Lunge, den Nieren und dem Darm den zur 
Gesundheit unerläßlichen Stoffwechsel. Ohne normalen Stoffwechsel ist 
keine Gesundheit denkbar. Es ist daher in gesundheitlicher Beziehung 
sowohl als auch im Interesse des Besitzers anzuraten, für eine rege 
Hauttätigkeit obengenannter Tiere zu sorgen; denn ist die Haut durch 
Erkältung oder Vernachlässigung nicht imstande, das ihr von der Na¬ 
tur zugewiesene Maß von Tätigkeit beim Ausscheidungsgeschäfte zu 
besorgen, so überarbeiten sich die drei anderen Organe, indem dieselben 
sich bemühen, das /von dev Haut Versäumte nachzuholen. Hierin liegt 
aber schon die Veranlassung zu verschiedenen Krankheiten, denn die 
Gesundheit ist nunmehr nicht als normal zu betrachten. Bei längerer 
Dauer der Hautuntätigkeit werden mit der Zeit die Haare glanzlos 
und struppig oder es zeigen sich kahle Stellen, mitunter auch Geschwülste, 
der Blick wird matt, die Pferde zeigen weniger Mut und weniger 
Lust zur Arbeit, die Milchkühe geben weniger und schlechtere Milch 
als vordem, während bet dem Mastvieh die Fleischbilöung aufhört 
oder sich verringert. 
Viehlänse. Stein- und Leinöl werden zu gleichen Teilen in eine 
Flasche gegossen, durcheinander geschüttelt, dann ein wollener Lappen 
damit getränkt und mit diesem die befallenen Stellen tüchtig abgerie¬ 
ben. Die getroffenen Läuse sind sofort tot. Jedoch ist es oft notwendig, 
die Behandlung nach einigen Tagen zu wiederholen unö die betreffen¬ 
den Stellen schließlich mit grüner Seife tüchtig abzuwaschen. 
Rettungsmittel bei plötzlichen Unglücksfällen. 
Erstickte bringe man schleunigst an einen gut gelüfteten Ort und 
löse die Kleider. 
Ertrunkene befreie man schnell von den Kleidern, lege sie rasch auf 
die Seite und erhebe sie an den Beinen, damit das Wasser aus dem 
Munde und den Atwungsorganen ausfließe. 
Bei Erhängten entferne man schnell die Schlinge und sorge, daß 
der Körper nicht Herabstürze. 
Bei Erfrorenen reibe man die erstarrten Glieder an einem kalten 
Orte vorsichtig mit Schnee oder doch mit kalten Tüchern, bis sie gelenkig 
geworden sind. 
Dann verfahre mit allen wie folgt: Man legt den 
x Körper flach hin, z. B. auf einen Tisch, so daß der Kopf etwas über die 
Kante nach hinten herabhängt, und schreite zur künstlichen At¬ 
mung. Man ergreift zu diesem Zwecke, hinter dem Kopfe stehend, die 
Arme dicht unter dem Ellbogengelenk und führt dieselben rasch unö kräf¬ 
tig nach aus- und rückwärts zu beiden Seiten des Kopfes des Schein¬ 
toten (Einatmung); — hierauf führt man die Arme rasch an der Seite 
des Brustkorbes wieder nach vorn und drückt sie zugleich seitlich an den 
Brustkorb (Ausatmung). Oder: Man legt beide Hände flach auf den 
Bauch des Kranken, und zwar je zu beiden Seiten von der Mittellinie 
und unterhalb der Rippenbogen, und führt in gleichmäßigem Tempo 
tiefe und kräftige Druckbewegungen nach rück- unö aufwärts gegen die 
hintere Wand des Brustkorbes aus. Beide Methoden geschehen nach
	        
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