Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1921 (1921)

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, Da klopfte es dreimal kurz ans Fenster. Der Bauer ging zu 
öffnen, lehnte sich Hinaus. Die Frauen blieben am Tische stehen, 
seltsam beklommen, sie wußten selbst nicht warum. Sie horchten 
mit erschreckten Gesichtern nach dem Fenster hin, verhaltenen ü 
Atems. Aber sie konnten nichts verstehen. Eine fremde Männer¬ 
stimme draußen. Der Vater sprach kein Wort, lauschte nur. 
Nach einer Weile: „Ist dies alles?" 
„Ich danke euch! Wollt ihr nicht, hereinkommen?" 
bes 
me 
ein 
„Gut' Nacht!" 
Dann wandte sich der Bauer ins Zimmer zurück. Die 
Frauen sahen ihn fragend an. Aber sein Gesicht war stumm. Seine 
Lippen lagen fest aufeinander. 
„Beten!" 
Er kniete nieder an seinem Stuhl. Und auch die Frauen 
knieten nieder. 
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen 
Geistes." Gemeinsam, in gleichmäßigem Tonfall, wie Wellenge 
rausch. Und nun das Vaterunser, wie Tag für Tag, seit Jähren 
schon. ' 
Doch — der Vater betete laut und langsam: „O Herr gib ihm 
die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm!" 
Die Frauen bargen ihr Gesicht in den Händen und ihre 
Stimmen erstickten in Schluchzen: 
vor 
lig 
an- 
ma 
Ehefrieden. 
Folgendes interressantes Geschichichen geht uns zu: 
Will er sauer, io will sie süß; 
Will er Mehl, so will sie Grieß; 
Schreit er „ho", so schreit sie „ha"; 
Ist er dort, so ist sie da; 
Will er essen, so will sie fasten; 
Will er gehen, so will sie rasten; 
Will er langsam, so rennt sie flink; 
Sagt er Spatz, so sagt sie Fink; 
Jßl er Suppe, so ißt«ffie Brocken; 
Will er Strümpfe, so will sie Socken 
Sagt er ja, so sagt sie nein; 
Trinkt er Bier, so trinkt sie Wem 
Will er dies, so will sie das; 
Singt er Alt, so singt sie Baß; 
Steht er-auf, setzt sie sich nieder; 
Schlägt er sie, kratzt sie ihn wieder; 
Schreit er „hü", dann schreit sie „hot" 
Dos ist ein Leben, erbarm es Gott 
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3. A: 
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