Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1921 (1921)

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stehte kleinste Entfernung von der Erde zur Zeit der unteren Konjunktion 
ekrägt 76, die größte bei der oberen Konjunktion 220 Millionen Kilometer. Der $ 
Durchmesser Merkurs wurde zu ungefähr einem Drittel von dem, der Erde, 
nämlich 4800 Kilometer, gefunden. Wegen seiner engen Bahn kann der Planet, $ 
von der Erde ans betrachtet, nur einen geringen Abstand von der Sonne er- ( 
reichen. Die oberste Grenze desselben beträgt in den sogenannten „größten Elon¬ 
gationen" 23 o — 29 o westlich oder östlich. Es bleibt daher dieser Himmelskörper 
meist in den Strahlen der Sonne verborgen und nur unter sehr günstigen Ver- c 
hältnissen kann man ihn mit bloßem Äuge in Heller Morgen- oder Abend¬ 
dämmerung auffinden. Im Fernrohr betrachtet, zeigt die Scheibe Merkurs ähnliche 
Lichtphasen wie der Mond. Aus Flecken, die marr auf seiner Oberfläche gelegentlich £ 
wahrgenommen, schloß Schiaparelli auf eine Umdrehungszeit von 88 Tagen. $ 
Demnach dreht sich der Planet während seines Umlaufes um _ die Sonne nur Z 
. einmal um seine Ächse und kehrt daher der Sonne immer dieselbe Seite zu, (3 
ganz ähnlich den Verhältnissen zwischen Erde und Mond. Wenn Merkur zur Zeit Z 
der unteren Konjunktion sich im Knoten seiner Bahn mit der Ebene der Erdbahn, 
also auf der geraden Verbindungslinie zwischen Erde und Sonne, befindet, so - 
führt ihn fein Lauf gerade vor der Sonnenscheibe vorbei. Wir sehen dann bei ü 
einem solchen Merkurdurchgang den Planeten als kleines, scharf begrenztes, .£ 
schwarzes Scheibchen vor der Sonne von Osten nach Westen ht drei bis vier (j 
Stunden vorüberziehen. Der letzte derartige Durchgang, von denen durchschnitt¬ 
lich 13 in einem Jahrhundert sich ereignen, fand in den Mittagsstunden des 
7. November 1914 statt, der nächste ist am 7. Mai 1924 zu erwarten. 
Finsternisse. 
Von den zwei Sonnenfinsternissen im Jahre 1921 ist in Mitteleuropa die 
erste, von den zwei Mondfinsternissen die zweite sichtbar. 
I. Ringförmige Sonnenfinsternis am 8. April 1921: 
Anfang der Finsternis überhaupt . . . am 8. April, 7 Uhr 51'6 Min. vorm. 
. „ „ , zentralen Verfinsterung . . „ 8. „ . 9 „ 23 5 „ „ 
Zentrale Finsternis im wahren Ortsmittag „ 8. „ 10 „ 44'8 „ „ 
Ende der zentralen Verfinsterung . . '. „ 8. „11 „ 5°8 „ 
„ „ Finsternis überhaupt . . . . „ 8. „12 „ 37 7 „ nachm. V 
Die Finsternis ist sichtbar in den nordöstlichsten Teil Nordamerikas, in 
Grönland, im nordöstlichen Ätlantischen Ozean, in Europa. Nordwestafrika und jo, 
Nordwestasien. Die Zone der Ningförmigkeit beginnt im Atlantischen Ozean, & 
streift die Nord spitzen von Irland und Schottland, den nordwestlichen Teil von 
Norwegen und endigt im Nördlichen Eismeer. ' K 
Für Wien beginnt die Finsternis am 8. April 1921 um 8 Uhr 42 Minuten o 
vormittags, die größte Verfinsterung (0 71 Sonnendurchmesser) findet statt um ^ 
9 Uhr 59 Minuten vormittags, das Ende der Finsternis um 11 Uhr 21 Minuten -j«v5' 
vormittags. 
II. Totale oder gänzliche Mondfinsternis am 22. April 1921: 
Eintritt des Mondes in den Halbschattenkegel am 22. April, 5 Uhr 57'3 Min. vorm. 
Beginn der Finsternis überhaupt . . . „ 22. „ 7 „ 3'2 „ „ 
„ „, totalen Finsternis .... „ 22. „ 8 „ 23 5 .,, „ 
Mitte der Finsternis „ 22. „ 8 „ 44 4 „ „ se 
Ende der totalen Finsternis . . . . . „ 22. „ 9 „ 5 3 „ „ 
„ „ Finsternis überhaupt . . . . „ 22. „ 10 „ 25 7 „ „ • d, 
Austritt des Mondes aus dem Halbschatten „ 22. „ 11 „ 32 0 „ „ !F 
Der ganze Verlauf ist sichtbar in Nord- und Südamerika und im Stillen * 
Ozean, der Beginn auch noch im Atlankischen Ozean, das Ende in Australien er 
und im östlichen Teil von Asien. ni
	        
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