Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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rin, damit unsereins zu seinem Geld 
kommt. — Aber daß du mir gleich 
wieder hier bist, Peter!" 
Der arme Peter nickte eifrig, nahm 
den Vortritt und lief durch den Flur. 
Die Angst, zurückgerufen zu werden, 
„Ich will mein Glück einmal allein 
versuchen", sagte er mit einem mitlei¬ 
digen Blick in ihr blasses Gesicht, viel¬ 
leicht kann ich Ihnen den Bierdunft 
und das Durcheinander drinnen er¬ 
sparen." 
Fräulein Anna Bauer in Bad Ischl f. 
Im hohen Alter von 80 Jahren starb am 13. Jnli 1919 Fräulein Anna Bauer. Ihr 
Leben widmete sie nur wohltätigen Werken. Die Verstorbene war durch mehr als 40 Jahre 
im St.-Elisabeth-Krankenunterstütznngsverein tätig, zuerst als Kassierin und seit 1910 als 
Vorsteherin. Für den Schulchristbanm arbeitete sie unermüdlich und war es ihrem Fleiß 
und Eifer in erster Linie zu verdanken, daß die Gaben so reichlich waren. Selbstlos in 
jeder Art, bescheiden in ihrem Auftreten, war Fräulein Anna Bauer darum auch geachtet 
und geschätzt von jedermann. Möge nun die Verstorbene, welche im Leben so viel Gutes 
gewirkt hat und durch Verleihung der Elisabeth-Medaille ausgezeichnet wurde, auch im 
Himmel den gebührenden Lohn empfangen. Sie möge ruhen inr Frieden des HerrnI 
saß ihm offenbar im Nacken. Melanie 
folgte ihm, so schnell sie konnte. Nur 
am Fenster, wo die Kleine noch immer 
nach den Sternen ausschaute, hatte sie 
sich einen Augenblick lang aufgehalten. 
„Ich hab' dich lieb, Nelly", hatte sie 
ihr zugeflüstert, „und ich komme wie¬ 
der und führe dich zu deinem Weih¬ 
nachtsbaum." 
Dann stürzte sie dem braven Meister 
nach, der schon vor der Tür der gegen¬ 
überliegenden Schenke auf sie wartete. 
Und er verschwand in der Tür. 
Nach einigen bangen Minuten sah 
Melanie zwei Männer auf die Gasse 
treten. Es war der bewegliche kleine 
Meister Eckart und eine hohe, schwer¬ 
fällige Gestalt mit schleppendem Gang 
und unbedecktem, von langen, wirren 
Haaren umwalltem Kopf. 
„Ich erlasse Ihnen die ganze Schuld, 
wenn ich Sie angeführt habe", eiferte 
der Kleine. 
„Eine Dame?" rief der andere mit
	        
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