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Gesinde, von Henr Bauernhöfe und
von ihrem Lehen. „Siehst du, Johan¬
nes, so ist es: Das Leben liegt hinter
mir, während der Bauer noch mitten
darin steht; mein einziger Wunsch
geht noch dahin, meine Töchter ver¬
sorgt zu sehen. Nach meinem Tode
wird der Bauer ein anderes Weib
nehmen und die Mädchen stehen dann
überall im Wege,; sreit er ein junges
„Aus Neugierde?" fragte sie ernst.
„Nein" ... er unterdrückte etwas,
was über seine Lippen quellen wollte.
„Willst du den gleichen Schritt
tun?" scherzte sie lächelnd.
Er antwortete nicht.
„So lasse dich warnen, Johannes;
es ist kein Glück, wohl aber viel Bit¬
terkeit, Herzleid und Mißtrauen da¬
bei! Wenn der Mann um das Dop-
St. Pankraz an der Pyhrnbah«.
pelt älter ist, wird er seiner Frau
Weih, so ninttmt sie Anstoß an den er¬
wachsenen Töchtern — und eine alte
Frau wird er nicht mehr wählen,
nachdem er viele Jahre eine gehabt",
schloß sie, -ohne, die geringste Bitterkeit
zu zeigen.
„Tante!" Ton und Blick waren bit¬
tend. „Willst du mir ausrichtig sagen,
ob du jemals bereut, einen um zwan¬
zig Jahre jünger« Mann geheiratet
zu haben?"
Die Götzbäuerin schaute ihn lange
prüfend an. „Das ist eine Gewissens-
frage", sagte sie lächelnd.
„Das soll sie auch sein." Er rückte
näher und legte schmeichelnd den Arm
um ihre Schultern.
überlegen sein an Lebenserfahrung,
sie schätzt ihn als ihren Gatten, aber
die Liebe wird nicht so heiß sein, wie
sie bei Personen im gleichen Lebens¬
alter ist . . . Wo aber die Frau so viel
Jahre mehr zählt, ist es ein Unglück!
Der Mann >muß stolz sein aus sein
Weib in jeder Hinsicht und da sieht
man zumeist auf das Aeußere; ■— der
Charalter wird den meisten nicht
offenbar — das zunehmende Alter
streift die Jugendlichkeit von den
Wangen, legt scharfe Falten und Li¬
nien um Augen und Lippen . . . muß
sich die Frau dieses selbst sagen, so ist
ihr Herz getränkt in Bitterkeit und