Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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Humoristisches. 
Ein Bubenstreich. 
1. 
„Papa, schau dieser arme Knabe, geh' schenk ihm etwas!" 
Beim Wort genommen. 
„Was muß ich sehen, 
Anton? Anstatt zu studieren, 
bist du hier im Keller und 
probierst meine neu .einge- 
troffenen Weine." 
„Aber, Vater, du sagst ja 
immer selber: Probieren 
geht über Studieren!" 
Wunsch. 
Erster Schüler (auf dem 
Schulwege): „Du, ob unser 
Lehrer heute noch krank ist?" 
Zweiter Schüler: „Wir 
wollen das Beste hoffen!" 
Großmütig. 
Partei: „Denken Sie sich, 
Hausherr, in unserem 
Wohnzimmer hat die Mauer 
einen großen Sprung be¬ 
kommen!" 
Hausherr: „Na, trösten 
Sie sich, deswegen verlang' 
ich nicht mehr Zins —, 
wenngleich die Wohnung 
größer wird." 
Heirats-Vermittler. 
Zu Mandl kommt Herr Israel; „Nun. haben 
Sie eine Partie für meine Tochter Rachel am 
Lager?" — „Was geben Sie mit?" fragt Mandl. 
— „Zweitausend Kronen". — „Dafür habe ich 
den kleinen Moritz Kohn", antwortet jener. — 
Schreit Herr Israel: „Der ist ja lahm!" — 
„Nu. wenn schon. Stellen Sie sich vor, Ihre 
Rachel kriegt'n reichen Mann, er fährt in der 
Equipage, die Pferde gehen durch, er springt 
aus, bricht'n Fuß, lahmt auch und muß noch 
die Doktorrechnung bezahlen. Hier bei Kohn 
haben Sie eine fertige Sache." 
Alte und junge Hühner. 
Ein Zoologieprofessor, zu¬ 
gleich ein großer Fein¬ 
schmecker, wurde gefragt: 
„Woran können Sie die 
alten von den jungen Hüh¬ 
nern unterscheiden, Herr 
Professor?" 
„Sehr einfach; an den 
Zähnen!" 
„Aber die Hühner haben 
doch keine Zähne?" 
„Die Hühner allerdings 
nicht — aber ich!" 
Dilemma. 
Dame: „Aber Herr Kan¬ 
didat, warum machen Sie 
Ihre Prüfung so lange 
nicht?" 
Kandidat der Medizin: 
„Sehen Sie, mein Fräulein, 
ein Arzt mit Praxis hat 
nichts vom Leben und ein 
Arzt ohne Praxis hat nichts 
zum Leben!" 
„Ja, Donnerwetter, was ist denn das?"
	        
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