Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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Praktischer Ratgeber. 
Als bewährtes Mittel gegen Erdflöhe 
wird in Berliner Kreisen das Einweichen 
des Samens in Petroleum, am besten 
über Nacht, empfohlen, worauf nach Ab¬ 
laufenlassen der Flüssigkeit und Trock¬ 
nung die Aussaat zweckmäßig mit Sand 
gemischt erfolgt. Auf solchen Beeten wur¬ 
den erstaunlicherweise von den auftretenen 
Erdflöhen keine Pflanzen angefressen. 
Leider ist an Petroleum größte Not. 
Wo aber die Anwendung noch möglich, 
sollte der Versuch jedenfalls ebenso ge¬ 
ist starkes Salzwasser mit etwas Essig 
versetzt. Und zwar rechnet man auf ein 
Liter Wasser drei Eßlöffel Salz und 
einen Eßlöffel scharfen Essig. Nachdem der 
Teppich tüchtig geklopft ist, wird er mit. 
scharfer Bürste und dieser Lösung strich^- 
weise gleichmäßig gebürstet,, doch darf das 
Gewebe dabei nicht zu naß und der nasse 
Teppich vor dem völligen Austrocknen 
nicht wieder betreten werden,. 
Schmutzige Kachelöfen werden auch 
ohne Zuhilfenahme von Seife sauber, 
Mohammedanischer Friedhof in Kairo. 
wacht werden, wie bei bereits erfolgter 
Aussaat etwa durch Ausstreuen von in 
Petroleum getränkten Sägespänen oder 
Sand, was wohl ähnlichen Erfolg haben 
müßte. Sonst ist durch Bespritzen mit ein- 
bis zweiprozentiger Tabakextraktlösung 
oder Ausstreuen von Tabakstaub auf die 
feuchten Pflanzen vorzugehen. 
Gegen Hühneraugen lege man eine 
Quantität geriebene Zwiebel während 
der Nachtruhe auf die leidende Stelle — 
wer nichts zu tun hat und zu Hause blei¬ 
ben kann, der tue dasselbe am Tage — 
wiederhole den Umschlag drei- bis vier¬ 
mal und man ist von seinem lästigen 
Uebel bald befreit. Das Hühnerauge fällt 
schmerzlos heraus. 
Ein gutes Auffrischungsmittel für die 
verblaßten Farben gebrauchter Teppiche 
wenn man sie mit lauem Salmiakwasser 
abwäscht. Und zwar fügt man einen E߬ 
löffel auf ein Liter Wasser bei. Mit einer 
darin ausgedrückten wollenen Socke oder 
Luffa reibt man die Fliesen oder Kacheln 
einzeln ab: sind sie hohl »und verziert, so 
nimmt man eine Hand- oder Gläserbürste 
zu Hilfe. Nachdem man alles sorgfältig 
ausgebürstet hat, wäscht man mit klarem 
Wasser nach und poliert mit trocken aus¬ 
gewundenem Fensterleder nach, um jede 
Feuchtigkeit aufzunehmen. Die Oefen 
dürfen nicht während des Heizens gerei¬ 
nigt, sondern nur nach völligem Erkalten 
abgewaschen werden, da sie sonst ihren 
Glanz einbüßen. 
Beim Fensterputzen kann man Tücher 
vollständig ersparen, wenn man zum 
Nachreiben und Blankpolieren der Schei-
	        
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