Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

können, als selbst hier in unserem 
schönen Vaterlande." 
Nach einigem Nachdenken sagte 
Radany: „Sie können recht haben, 
Exzellenz,- — ich will Ihrem Rate 
folgen." 
„Das freut mich", sagte der alte 
Graf und lud den Gast zu einem 
Frühstück ein, von dem dieser aber 
Auch Stephan wurde wider alles 
menschliche Vermuten wieder gesund. 
Seines kranken Zustandes wegen 
wurde das standrechtliche Urteil auf 
eine unbestimmte Zeit aufgeschoben, 
bis durch die allerhöchste Gnade 
Stephan der allgemeinen Amnestie 
teilhaftig wurde. 
Stephan setzte infolgedessen seine 
Ein vergnügtes Pärchen. 
trotz des anstrengenden Rittes dies¬ 
mal nichts wissen wollte. 
Er empfahl sich und ritt zerfallen 
mit sich und der Welt davon. 
Jlka, seine einstige Verlobte, wurde 
barmherzige Schwester und brachte 
dem Orden eine bedeutende Geld¬ 
summe mit, während die liegenden Be¬ 
sitzungen des Magnaten einem nahen 
männlichen Anverwandten Jlkas nach 
dem Tode ihres Vaters zufielen. 
Studien weiter fort und wurde 
dem Wunsche seiner Eltern gemäß 
Geistlicher. 
Jlka aber fühlte sich in ihrem 
neuen Stande glücklich und bereute 
es nicht ein einziges Mal, daß sie 
sich diesem schönen Berufe gewidmet,- 
konnte sie ja jetzt unbehelligt ihrem 
Herzenswünsche, der leidenden Mensch¬ 
heit aus Liebe zu Gott zu dienen, 
nachgehen.