Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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ein ungeheurer Schatz verborgen, so groß, 
wie Ihn noch kein König auf Erden besessen 
hat. Er gehört der Prinzessin, die in dem 
hohen Felsen in der 'Gestalt eines schwar¬ 
zen Wolfes verzaubert lebt, und man kann 
ihn nur mit Lebensgefahr heben. Wer die 
Einst fand ein Mann aus Tolmein, der 
Holz fällen wollte, einen Fuchs mit einem 
Stricke an einer Buche angebunden. Eben 
wollte er ihn mit feiner Axt erschlagen, 
als der Fuchs ihn mit „schönen blauen 
Augen" so flehentlich ansah, daß der 
Jäger der Pfahlbantenzeit. 
Dame erlöst — so klingt die Sage — darf 
sie heiraten und bekommt mit ihrer Hand 
zugleich den großen Schatz. Um sie jedoch 
zu erlösen, muß man den „schwarzen 
Wolf" in der Zeit, wo der Stein sich dreht, 
dreimal küssen. Das hat aber schon vielen 
das Leben gekostet, indem der Fels sie bei 
seiner Drehung in den Abgrund schleu¬ 
derte. Daher betet das Volk alljährlich 
am Vorabend des Allerseelentages unter 
dem Felsen, daß Gott denen beistehe, 
welche die Prinzessin -von ihrer Werwolss- 
geftalt erlösen. 
Bauer, von Mitleid ergriffen, den Strick 
zerhieb und das Tier laufen ließ. Ein 
paar Jahre nachher m'ußte der biedere 
Manu auf der Rückkehr aus Italien, wo¬ 
hin er mit Vieh,zu Markte gegangen war, 
in einem abgelegenen italienischen Wirts¬ 
haufe übernachten. Die junge' Wirtin be¬ 
trachtete ihn mit ihren blauen Augen eine 
Weile aufmerksam. Dabei wurde sie im¬ 
mer freundlicher und zuletzt tischte sie ihm 
alles mögliche auf. Als er dann am Mor¬ 
gen nach seiner Zeche fragte und zahlen 
wollte, weigerte sich die Wirtin, «etwas zu 
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