Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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fläche von Vielgereuth sowie im Sugana— 
tale vor, um dann, nachdem der Feind 
überall zurückgedrängt war, von Rovereto 
aus gegen Arsiero und von der Hochfläche 
von Lafraun aus gegen Asiago vorzu— 
gehen. Bald waren beide Städte genom— 
men und die Kampffront bis auf die Hoch— 
fläche südlich Asiago vorgeschoben. Wäre 
diese dem Meere bei Venedig zustrebende 
Offensive in gleichem Tempo fortgeschrit— 
ten, so hätten die Italiener bald an den 
Rückzug ihrer Isonzoarmeen denken 
müssen. 
Allein dieser Triumph sollte den öster— 
reichisch-ungarischen Waffen noch nicht ver— 
gönnt sein. Denn als Anfang Juni auf 
dem russischen Kriegsschauplatze die große 
einen großen Teil der Reserven der 
Isonzoverteidigung verschlang. So kam es 
am 6. August zur sechsten Isonzoschlacht, 
deren Ziel die Stadt Görz war. Dieses 
Ziel erreichten sie zwar verhältnismäßig 
rasch — am 9. August mußte Görz der 
Uebermacht preisgegeben werden — allein 
zu einem strategischen Erfolg vermochten 
fie den moralischen nicht zu erweitern. Als 
die Schlacht am 17. August zu Ende ging, 
befanden sich die Höhen um Görz, die den 
Zugang zum Wippachtal verriegeln, nach 
wie vor in den Händen der tapferen Ver— 
teidiger. Daß infolge der Preisgabe von 
Görz auch die nun zu weit vorspringende 
Hochfläche von Doberdo aufgegeben wer— 
den mußte, hatte nicht viel mehr als den 
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Heldenfriedhof. 
Brussilowoffensive einsetzte, mußten schleu- Verlust von Görz zu bedeuten, denn, wie 
nigst alle nur irgend verfügbaren Geschütze schon erxwähnt, hatte man von vorneherein 
und Truppen doxrthin geschafft und in- die Absicht gehabt, sich auf die Behauptung 
folgedessen im Süden die siegreiche Offen- der sich östlich anschließenden Hochfläche 
sive abgebrochen und eine verkürzte Ver- von Comen zu beschränken. 
deidigungslinie bezogen werden. Obgleich Die Kräfte des Gegners schienen nun 
die nachdrängenden Italiener sich an der schon verbraucht zu sein 8Zwar folgten noch 
neuen Front nur die Köpfe blutig rann- eine siebente Isonzoschlacht vom 14. bis 
ten, brauchten sie doch eine neuerliche 18. September, eine achte vom 10. bis 12. 
Rücken- und Flankenbedrohung ihrer Oktober und eine neunte vom 81. Oktober 
Isonzoarmeen vorderhand nicht zu be- bis zum 8. November, aber der Sturm 
fürchten. Sie konnten daher daran denken, der Italiener richtete sichs in ihnen in der 
ihre Mißerfolge in Tirol und an der an- Hauptsache nur mehr gegen die Karsthoch— 
schließenden Kärntner Front wenigstens fläche, wo sie aber nur geringe Raumge— 
durch einen moralischen Erfolg in den Au- winne erzielten, und dann traät eine etwa 
gen ihrer Hinterlandsbevölkerung auszu- halbjährige Pause einnnnn.. 
gleichen, der ihnen um so sicherer erschei Erst die zehntie Isonzoschlacht, die am 
nen durfte, als die Brussilowoffensive auch 12. Mai 1917 einsetzte und die an Wut und