Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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keine Inschrift kündet der Nachwelt, 
wer hier feinen Lauf beendet. Ein 
stiller Held im Leben — ein stiller 
— 
Vielleicht irrt er in Gefangen⸗ 
chaft umher! Vielleicht hält eine treu⸗— 
herzige Hand ihn dort verborgen! Er 
kann nicht schreiben und darf nicht 
schreiben, weil er sich sonst verrät. 
Wenn der Friede kommt, wird er sich 
melden, dann steht seiner Rückkehr 
kein Hindernis mehr im W ege. Seine 
Gedanken weilen alle Tage in der 
Heimat. Oft glaubt er, sein bitteres 
Los nicht länger ertragen zu können, 
das Heimweh nagt an seinem Herzen 
und droht, ihm die Sinne zu verwir⸗ 
Has Heldengrab des Franz Gnirzinger 
aus Ungenach — 
m Soldateufriedhofe zu Geroli. Am, Grabe 
stehen trauernd: Obj. Barta, Kurschmied 
bösch aus Frankenmarkt und der Nachbar 
des Gefallenen Matthias Gehmair aus Ober— 
Einwald, Pfarre Ungenach. 
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test du als Kriegsopfer hingenommen. 
Aber da er nun vermißt ist, weißt du 
nicht, woran du bist. Jetzt fühlst du 
mit allen Fasern deines H erzens, was 
er dir war, mit wieviel Banden du 
hm verbunden warst. Daß du doch 
erfahren könntest, wo er weilt, und 
wie es ihm geht! Die Qual der schlaf⸗ 
losen Nächte wird schier unerträglich, 
das Grübeln will kein Ende nehmen, 
die Tränen wollen nicht v ersiegen. Ein 
grausamer, Tyrann, das Wörtchen: 
Vermißt! ———— 
Ein stilles Heldentum ist das 
Schicksal dessen, der im Kriege ver— 
schollen ist. Niemand erzählt von sei⸗ 
nen Heldentaten, wie er gekämpft, 
sestritten, geblutet. Weil er seine 
pflicht tat, vielleicht mehr als die an— 
deren, deshalb hat tihn das Geschick 
eines Vermißten ereilt. Vielleicht ist 
er einsam gestorben, verblutet ohne 
irztliche Hilfe, von keiner liebenden 
zand betreut. Als die Feinde seinen 
Leichnam fanden, scharrten sie ihm ein 
Kein Kreuz beschattet seinen Hügel, 
Berr sosef Bternedee 
Bemeindearzt in Wartberg an der Krems 
gestorben am 22. Februar 1918) mit seiner 
Gemahlin.