Das Jahr 1919 ist ein Gemeinjahr von 555 Tagen.
Sogenannter Jahresregent für 1919
ist die Sonne. Die Alten kannten sieben
Planeten, zu denen sie auch Sonne und
Mond, nicht aber die Erde zählten. Von
diesen „regierte“ nach dem astrologischen
Glauben in sich immer wiederholender
Reihenfolge jeder abwechselnd eine Stunde
des Tages, dann auch jeder außerdem je
einen Tag der Woche und endlich noch
jeder abwechselnd ein Jahr. Mit dem je—
veiligen Jahresregenten hänge auch, so
nahm man an, der Witterungscharakter
des betreffenden Jahres zusammen. Nach
allen Erfahrungen über das Wetter muß
aber heute eine solche Annahme als gänz—
lich verfehlt bezeichnet werden, denn aus
den sehr weit zurück reichenden genauen
Aufzeichnungen über das Wetter ist eine
beriodische Wiederkehr desselben immer
nach sieben Jahren, wie es der Begriff des
Jahresregenten verlangt, durchaus nicht
trachweisbar. Für das Jahr 1919 hätte die
Sonne die Rolle des Jahresregenten zu
übernehmen. Es soll an dieser Stelle eini—
ges mitgeteilt werden, was sich aus jahre—
langen Beobachtungen dieses Himmels—
körpers ergeben hat. Die Sonne ist der
Zentralkörper unseres Planetensystems,
um den sich als Mittelpunkt alle Planeten
in nahezu kreisförmigen Bahnen mit ver—
schiedener Geschwindigkeit drehen. Diese
beherrschende Stellung folgt aus ihrer im
Verhältnis zu den Planeten außerordent—
lich überwiegenden Größe. Denn sie ist
eine Kugel mit einem Durchmesser von
über 1,390.000 km. Die Erde steht von ihr
fast 150 Millionen Kilometer entfernt. Um
ein auschaulicheres Bild dieser riesenhaf—
ten Entfernung und Größe verglichen mit
den Dimensionen unserer Erde zu gewin—
nen, stelle man sich die Sonne als eine
Kugel von 1 Meter Durchmesser vor.
Dann müßten wir der Erde die Größe
einer kleinen Kirsche geben und sie in
Meter Abstand von der Sonnenkugel
versetzen.
Die Goldene Zahl ist 1. — Goldene
Zahl ist die auf die einzelnen Jahre des
19jähr. Mondzyklus (innerhalb welchem
die Neumonde wieder auf den gleichen
Tag treffen) entfallende Zirkelzahl, welche
bei Teilung der um 1 vermehrten Jahres—
zahl durch 13 in dem verbleibenden Reste
gefunden wird.
Epakte oder Mondeszeiger ist XXIX.
Epakten sind die Zahlen zur Bezge ich⸗
nung des Alters des letzten Neumondes
vor dem Neujahrstag, welche mit römi—
schen Ziffern geschrieben werden und nur
dann mit Null, wenn der Neumond auf
den 1. Jänner fällt.
Der Sonuenzgirkel ist 24. — Nach einer
Reihe von 28 Jahren wiederholt sich die
Reihenfolge der Sonntagsbuchstaben, wo—
nach die Sonntage, wie auch die übrigen
Wochentage wieder auf dieselben Monats—
tage fallen. Man nennt die Zahl, welche
angibt, das wievielte dieser Wjährigen
Periode ein gegebenes Jahr ist, den Son—
nenzirkel. Man findet diefen, indem man
die um 9 vermehrte Jahreszahl durch 28
teilt, in dem verbleibenden Reste, bei
dessen Ermanglung die Zahl 28 der Soͤn—
nenzyklus ist.
Die Römergzinszahl ist 2. — Römer—
zinssahl Endictio — Steueransage) ist
die auf ein bestimmtes Kalenderjahr fal—
lende Zahl des Indiktionszyklus, welche
bei Teilung der um 83 vermehrten Jahres⸗
zahl durch 15 in dem verbleibenden Refte
gefunden wird.
Sonntagsbuchstabe ist E. — Sonn—
tagsbuchstabe ist der auf den ersten Sonn—
—AD—
phabets fallende Buchstabe, womit im Ka—
lender alle Sonntage bezeichnet werden,
welcher daher A, B, OC, P, E, F oder G
ist, je nachdem der nächste Sonntag auf
den L., 2. 3. 4., 3.6. oder 7. Jänner fällt
— Sonn⸗ und Feiertage sind 60
Finsternisse
Im Jahre 1919 werden 2 Sonnen—
und 1 Mondesfinsternis stattfinden, von
denen in Mitteleuropa bloß die Mondes—
finsternis beobachtet werden kann.
J.. Totale Sonnenfinsternis am Die Finsternis ist sichtbar in Süd—
29. Mai 1919. Beginn der Finsternis über- amerika, im südlichen Atlantischen Ozean,
haupt am 29. Mai um 11 Uhr 83833 Minn u Afrika, der Suüdwestgrenze von Ara
ten vormittags. Beginn der totale ben, auf Madagaskar und in den an die
sternis am 29. Mai um 18 Uhr W * —R üste Afrikas grenzenden Teilen des
ten mittags. Größte Verfinster — Rhen Oßseans. Die Totalitätszone
29. Mai um 2 Uhr 877 Minuten —A— durch das südliche Peru, durch die
tags. Ende der totalen Finst aris⸗Mitté von Bolivia und Brasilien, über die
—*
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