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und andere Zierpflanzen, zugedeckt
werden. Aus ihr wurde der glänzend
weiße „Rameumflachs“ gewonnen, der
sich besonders dadurch auszeichnete, daß
er allein durch Waschen, ohne Bleichen
in der Sonne sehr weiß wurde. 8Zwei
andere fremde Arten der Brennessel,
die aus Sibirien stammende „urtica
canabina“ und die kanadische „urtica
laportea“ lassen sich auch bei uns kulti—
vieren und liefern sogar einen schö—
neren Faserstoff als unsere heimische,
und ist, abgesehen von der Qualität
ihrer Fasern, auch aus diesem Grunde
als Gespinstpflanze empfehlenswert.
Zur Kultur der Brennessel eignet
sich jeder beliebige Boden. Am besten
ein sogenannter Mittelbod en, der
mäßig feucht ist und nicht stark besonnt
wird. Möglichst tiefes Umpflügen der
Aecker vor ihrer Bepflanzung mit
Nesseln ist vorteilhaft. Gründliche Dün—
gung ist ebenfalls wichtig, weil die
pflanzen, nach Angaben Roeßler-La⸗—
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Das salzburgisch⸗oberösterreichische CandrurmInfanterie-Negiment Cinz Ar.2
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Allerseelenfeier am Heldenfriedhofe des Regimentes. Einsegnung der Gräber durch den
Feldkuͤraten i. d. R. Karl Schuͤtz im Beisein des Offizierskorps. I
deutsche Nessel. Die kleine deutsche des, 105 Jahre auf demselben Bo⸗
„urtica urens“ hat als Gespinstpflanze den stehen bleiben und diesen stark
keinen besonderen Wert, wohl aber aussaugen. Zum Düngen eignet sich
ihre nächste einheimische Verwandte, vor allem, wenn kein Viehdung für
die große Brennessel, „urtica dioica“. die Nesselkulturen zur Verfügung
Sie wächst an Stellen, wo ihr nur ganz steht, Erlenlaub, oder, wenn auch die—
minimale Mengen von Nährstoffen ses fehlt, Tannennadeln, Wacholder⸗
zur Verfügung stehen, wie z. B. an zweige, Ginster oder gar altes Stroh.
und auf Mauern, aber auch dort, wo Die Anpflanzung der Brennessel ge—
sich Nährstoffe in höchster Konzentra- schieht am besten im Frühling durch
tion finden, wie auf Dungstätten. Sie Setzlinge; Aufzucht aus Samen ist zu
erreicht eine Höhe von über 1 Meter langwierig. Zu starke Besonnung ist
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