Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1919 (1919)

257 
krit führt sie den Namen „karpasi“ 
und wird bereits im 6. vorchristlichen 
Jahrhundert in der Sutras, den 
üngsten Schriften der Veda, im Zu— 
saammenhang mit Gewändern er— 
wähnt. Von Vorderindien verbreitete 
sich die Kultur der Baumwolle über 
Hinterindien nach China, wo als er—⸗ 
stter Kaiser Wuti wertvolle Baumwoll⸗ 
kleider irug. Bald wurde sie im Reiche 
der Mitte neben Hanf und Nessel zur 
Herstellung von Gewandͤstoffen ver— 
wendet. Allerdings wurde die Faser 
in der Hauptsache noch aus Indien 
eingeführt. Eine wirkliche Baumwoll— 
kulkur läßt sich erst, wie ich ermittelt 
habe, mit Sicherheit ums Jahr 1000 
nach Christi nachweisen. 
Die erste Nachricht von der in In— 
dien benützten Baumwolle verdanken 
wir Herodot. Auf Grund seiner Reise— 
erlebnisse im Orient schreibt er: 
... In Indien gibt es wilde Bäu⸗ 
me, welche als Frucht eine Wolle tra⸗ 
gen, die an Schönheit und Güte die 
Zchafwolle übertrifft..“ Auf einer 
anderen Stelle erwähnt er, daß die 
„Inder aus dies er Wolle Kleider ma— 
Hen“; ebenfalls — nach Herodot — 
CTheresia Btix 
Schmiedmeistersgattin in Neukirchen bei Alt— 
münster Nr. 59, ist am 14. Februar 1917 
nach kurzem Leiden und Empfang der heil. 
Sterbesakramente, 29 Jahre alt, gestorben. 
Anton Druckenthaner 
Auszugsbauer am Hannisengut im oberen 
Feichter in Grasberg, Pfarre Neukirchen in 
der Viechtau, ist am 11 Februar 10918 plötz⸗ 
cich an Herzschlag, 64 Jahre alt, gestorben. 
trug das indische Hilfskorps des Xer⸗ 
res auf seinem Griechenzuge im Jahre 
ig92 v. Chr. baumwollene Kleider. Die 
Bekanntschaft der Pflanze selbst mach— 
ten die Hellenen jedoch erst auf ihrem 
Feldzug nach Indien unter Alexander 
dem Großen. Die schönen Baumwoll⸗ 
stoffe der Inder taten es den Altgrie— 
chen nicht wenig an und seit jener Zeit 
datiert ein umfangreicher B aumwoll⸗ 
export von Indien nach Vorderasien. In 
der hellenistischen und mehr noch zur 
römischen Kaiserzeit führte man über 
die Hafenstädte am Roten Meere und 
Alexandrien gewaltige Mengen ferti—⸗ 
ger Baumwollstoffe aus, zumal nach 
dem üppigen Rom. Darüber hat un⸗ 
ter anderen der im zweiten nachchrist⸗ 
lichen Jahrhundert lebende Sophist 
Flavius Philostatus der Aeltere ein— 
gehend berichtet. Nach dem fast zur sel— 
ben Zeit lebenden Geographen Pau⸗ 
sanias wurde im Jahre 150 n. Chr. be⸗ 
reits in Hellas, Kleinasien, Syrien, 
Aegypten und Italien sowie im west⸗ 
lichen Peloponnes Baumwolle ge— 
pflanzt. In Italien vermochte sich die 
Baumwollkultur allerdings nur, in 
Elis einzubürgern, bis mit der römi⸗ 
schen Herrschaft auch dieser Ausläufer
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.