„Das höchste Kleinod auf der Welt,—
Deß Name hoch die Brust durchschwellt,
Sol rein wie Gold, so fest wie Erz,
Es ist das treue Mutterherz! 3
O halt' es hoch, es nennt kein Mund
Die Liebe, die im tiefsten Grund
zu ihrer Kinder Schirm und Hut
In einem Mutterherzen ruht.
Und trieb's dich fort, nahm das Geschick
Dir Mutterherz und Heimatglück,
Und brach'st du's selber freventlich, —
Es belei droben doch für dich!““ —
schlechter Gesinnung hatte sich immer
weiter ausgebreitet und den noch im⸗
mer nicht total verdorbenen Sohn un—
ter seinem verpestenden Hauche erstickt.
Und das hatte der Mutter das Herz
gebrochen und ihr frühzeitig das Grab
gegraben. 4
Ehe Stangi das Grab der Mutter
verließ, kniete sie sich nochmals an dem—
selben nieder und betete aus tiefstem
Markt der Hafner in Büdalbanien.
Ja , so hatten sie damals ges ungen
and der Mutter waren allemal die
Tränen in die Augen getreten und sie
hatte nur gewünscht, daß die beiden
Kinder ihr ganzes Leben lang so gut
und brav bleiben möchten. Allein wie
zitter hatte sie sich getäuscht. Ludwig
war nach den Schuljahren zu einem
Tischler in die Lehre gekommen, wo er
richt nur das Handwerk, s ondern auch
im Kreise schlechter Kameraden Haß
gegen die Kirche und alle ihre Ein—
richtungen gelernt hatte. Wie oft hatte
ihn die Mutter gewarnt und ihm ab⸗
geraten, ja ihn auf den Knien gebeten,
er möge doch wieder ein anderer wer—
den — alles umsonst! Der Giftherd
Herzen: „Erhabene Mutter Gottes, du
hast dich schon in deinem Erdenleben
As Mutter der Menschen treu be—
währt, und wie sehr dein Herz auch im
Himmel noch in Liebe für uns schlägt,
hbeweiset dein Wille, als die Mutter
von der immerwährenden Hilfe ver⸗
ehrt zu werden. Auch mein armer, ver⸗
irrter Bruder bedarf dieser deiner
Hilfe, und deshalb kann ich dich nie ge⸗
nug bitten, daß du ihm wieder deine
Muͤtterliebe zuwendest und ihn zurück—⸗
führst in den Schoß der heiligen Kirche,
die er heute aus verblendeter Rach—
sucht flieht. O du heilige Mutter von
der immerwährenden Hilfe, erbarme
dich seiner und werde ihm eine müũtter⸗
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