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künftiges Leben, lernen Sie aus der—
selben die wahre Lebensweisheit und
behalten Sie dieselbe für sich, bis ich
für immer mein müdes Auge ge—
schlossen, was vielleicht schon vor un—
serem Wiedersehen auf dieser Welt der
Fall sein kann!“
*
zu hen Ihr Sorgenkind, der geliebte
Toni, war jetzt ein „Gospod“ gewor—
den, wie ihn das Mutterherz so lange
gewünscht und ersehnt. Nach der Pri⸗
—
lein. Ich brachte dem Bischof die Bitte
vor, hier bis zu meinem Tode verblei—
ben zu dürfen, denn ich hatte die
schnöde Welt erprobt und erkannt, und VV00—
daher hatten die weltlichen Ehren und Als ich drei Jahre später in meine
einflußreichen Stellen für mich keinen Heimat zurückkehrte, stand ich an sei—
Reiz mehr.“ nem Grabe, das außer dem einfachen
Die Abenddämmerung senkte sich, Kreuzlein mit der noch einfacheren,
während „Gospod Anton“ selbst tief aber um so vielsagenderen Inschrift
ergriffen seine Lebensschicksale er— „Gospod Anton“ und den frischen duf—
zählte, über Berg und Tal hernieder. tenden Blumen kein anderes Zeichen
Schweigend leerten wir die Trinkglää trug. V
ser, Und noch einmal drückte er meine Seine eigene Geschichte mag ihm
Rechte, indem er sagte: „Ich bitte Sie, wohl ein um so schöneres und unger—
benützen Sie diese Geschichte für Ihr störbares Denkmal sein.
——S—
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*
Soldalengebel.
Allmächtiger Vater, allmächtiger Gott,
Erbarme dich unser — hilf uns'rer Not,
Beende die Leiden — den furchtbaren
Kriegzggg..
Führ' uns zur lieben Heimat zurück.
O Herr aller Völker, wir knien vor
dir,— J
Millionen Soldaten flehen mit mir
Inbrünstig um Frieden, erhör' uns,
Von dir nur ein Hauch und es ruhet
die Wehr.
Wenn über das Schlachtfeld der Todes—
stahl mäht, *
So liegen wir alle vor dir im Gebet
Und buͤten dich innigst, allmächtiger
Gott,
Beende die Leiden und unsere Not!
Hermann P.
sJ