Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1917 (1917)

als Wolkengöttin und Windsbraut 
wird sie in der wilden Jagd von Wo— 
dan gejagt, führt auch selbst die wilde 
Jagd an und steht in Beziehung zum 
Gewitter; oft fährt sie auf einem Wa— 
gen, den Wolken, trägt ein weißes 
langes Gewand und einen weißen 
Schleier. Als Sturmesgöttin erscheint 
sie meist alt, wild und häßlich, mit lan— 
burg weiße Wölkchen am Himmel ste— 
hen, treibt Frau Holle ihre Schafe aus. 
Die meisten Erinnerungen an Frigg 
oder Holda sind in den durch ganz 
Deutschland gehenden. Sagen von der 
weißen Frau erhalten. Am häufigsten 
haust sie in den Bergen, Burgruinen, 
verfallenen Kellern usw. Fast immer 
hat sie ein Bund Schlüssel am Gürtel, 
umänische Mädchen aus der Gegend von Hermannstadt. 
ger Nase und großen Zähnen, beson⸗manchmal blitzende. Das deutet auf 
ders mit verwirrtem Haar. Wirres den rasselnden Donner, also auf die 
Haar heißt noch jetzt „Hollezopf“ oder Gewitterwolke, die in den Bergen 
„Hollekopf“. Die Eule ist ihr Tier weilt und die weiße Frau erscheint 
Die Wolkengöttin erweiterte sich zur manchmal geradezu unter Donner und 
Himmelsgöttin und steht in Beziehung Blitz. Sie läßt sich auch sehen am Mit— 
zu der die Wolken durchbrechenden tag bei hellem Sonnenschein und um 
Sonne; darauf deutet wohl ihr langes Mitternacht, besonders an Johannis, 
goldiges Haar, ihr oft blaues Kleid wo die meisten Gewitter sind. Oft ist 
deutet entweder auf die Himmelsbläue ein großer Hundd, mit tellergroßen, 
oder den bläulichen Blick. Wenn es feurigen Augen bei ihr, oder auch eine 
die Woche über geregnet hat, glaubt Schlange, beides deutet wiederum auf 
man in Norddeutschland, es komme am den Blitz. 
Ende derselben schönes Wetter, denn, Schließlich treten auch noch Zwerge 
da muß am Sonntag Frau Holle ihren in Beziehung zum Gewitter und Do— 
Schleier trockknen. Wenn in Branden- nar ist ihr Befchützer, für welchen sie
	        
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