Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1917 (1917)

Da erschien gerade Marie im Ein— 
gang; aber zu einem Rücktritt war es 
schon zu spät. Er dachte sich nur ärger— 
lich: „Hättest auch einen Augenblick 
früher kommen können“c. 
Sie aber dachte sich: „Wie? Hätte 
diesen Augenblick auch noch warten 
können“. 
Und tangte wirklich neben Marie 
den ganzen Abend mit allen Mädeln 
der Umgebung, nur nicht mit Marie, 
die ihn auch nicht einmal ansah, — 
wenn er es hätte sehen können. 
Die Zeit verging, aber der Trotz 
dieser jugenddummen Herzen nicht. 
Und begegneten sie sich, sahen sie auf 
Aumänische Jäger. 
Ein Bursch aus einem weiter ent— 
fernten Dorfe erschien im Eingang 
und als er sah, daß da noch eine Tän— 
zerin frei, bat er sie um einen Tamz. 
Sie hatte erst vorgehabt, sich am 
Tanz überhaupt nicht zu beteiligen, 
aber da gab sich Gelegenheit, daß sie 
ihren Aerger und Trotz zeigen konnte. 
Mit Genugtuung willigte sie ein 
und tanzte den ganzen Abend mit die— 
sem Fremden. Mochte Toni sehen, wie 
er sich mit seines Vaters Dienstmagd 
unterhalten konnte. 
Als Toni Maries trotzige Miene 
sah, dachte er sich: „Halt, keinen Schritt 
will ich ihr entgegengehn“ — 
die Seite — konnten sich überhaupt 
nicht leidden. 
Und litten doch beide — am bren— 
nenden Herzen. — 
Nach Wochen konnte man die Bin— 
der Dori erzählen hören, das habe sie 
längst gewußt, daß „dies“ nichts 
werde, man muß nur tiefer schauen. — 
*88 
Das Weihnachtsfest fährte sich nun 
1914mal. Toni befand sich mit vielen 
Kriegsgenossen an der blauen Adria 
auf der Grenzwacht gegen Monte⸗ 
negro. Die „Schwarzen Berge“ da 
drüben bargen Unheil und es gaält, mit
	        
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