Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1917 (1917)

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zelheiten über das Tauchboot und sei— 
nen Aufenthaltsort zu erfahren. Er 
spendete auch wohl ein Gläschen und 
noch ein Gläschen, was sich der andere 
gerne gefallen ließ, denn auch er schien 
es mit seinen Geschäften gar nicht-eilig 
zu haben. Doch endlich wurde der Han— 
del perfekt und der Käufer ward ein— 
geladen, in ein gewisses Haus von Ali— 
cante mitzukommen, uͤm den Kontrakt 
abzuschließen. Dieses Haus war — das 
englische Konsulat — woselbst es einen 
etwas peinlichen Auftritt gab, als sich 
der „spanische Fischer“ als ein zweiter 
Mann von erprobter Schlauheit ent— 
puppte, ausgesandt vom französischen 
Konsul, der hinter dem verdächtigen 
Treiben des Benzinhändlers irgend 
eine Tücke eines deutschen Tauchbootes 
gewittert hatte! Der englische und der 
französische Konsul von Alicante 
empfinden es seitdem als persönliche 
Beleidigung, wenn jemand in ihrer 
GBegenwart von Benzin spricht. 
Wie der Kanaltunnel gebaut 
werden sol.l. — 
Bekanntlich ist die Frage der Kon— 
struktion eines Eisenbahntunnels durch 
den Kanal zur direkten Verbindung 
von Frankreich und England auf dem 
Seewege neuerdings in den beiden 
beteiligten Ländern wieder in den 
Vordergrund des Interesses gerückt, 
und es hat den Anschein, als ob Eng⸗ 
land seine bisher gegen diesen Plan 
geltend gemachten Bedenken fallen las— 
sen wolle, um nach Beendigung des 
Krieges zur praktischen Ausführung 
der Idee zu schreiten. Nun gibt das 
„Daily Chroniecle“ Einzelheiten über 
die beabsichtigte Konstruktionsanlage 
bekannt. 
Nach dem Londoner Blatt soll der 
Tunnel insgesamt 31 Meilen lang 
sein, wovon 20 Meilen unter dem 
Meeresgrunde führen. Die Tiefe des 
Kanals beträgt durchschnittlich 165 
Fuß, und ebenso tief soll der Tunnel 
unter der Meeressohle liegen, so daß 
er durch einen Erdwall von 165 Fuß 
gegen den Wasserdruck geschützt wird. 
Die alte Idee eines einzigen doppel— 
geleisigen Tunnels wurde aufgegeben, 
stati dessen erwägt man den Plan, 
zwei parallel laufende zylindrische 
Tunnels zu bauen, die 16 Yards — 
ungefähr 152/, Meter — voneinander 
entfernt sein und durch zahlreiche un— 
terirdische Traversen miteinander ver— 
bunden werden sollen. In derselben 
Entfernung von diesen beiden Haupt— 
tunnels soll ein dritter Tunnel kon— 
truiert werden, der — wesentlich 
chmäler — zum Transport der Ar— 
zeiter und des für den Bau erforder— 
ichen Materials zu dienen hätte. Nach 
Ansicht der Sachverständigen könnte 
der Tunnel in einem Zeitraum von 
fünf Jahren fertiggestellt werden, wo— 
bei vorausgesetzt wird, daß man zum 
Bau gleichzeitig 1200 Arbeiter beschäf— 
kigt, die täglich eine Strecke von 22 
Yards, also ungefähr 21 Meter, zu be— 
vältigen hätten. 
Das Leben im U-⸗Voot. 
Von einem Teilnehmer an einer U— 
Bootfahrt wird geschrieben: Bekannt ist 
es ja, daß das Hauptmerkmal des 
U-Boot-Lebens die Enge ist. Wenn 
man aber einige Zeit darin haust, er— 
scheint einem das gar nicht mehr so 
schlimm. Im allgemeinen dürfte ein 
mittelmäßig großer Unterstand frei— 
lich bedeutend geräumiger sein als der 
Raum, der hier einem Dutzend Men— 
schen als Schlaf- und Wohnraum, als 
Feldküche und außerdem noch als Tor— 
pedoraum dient. Daneben, nur durch 
einen Vorhang davon getrennt, liegt 
der Wohnraum der Offiziere, etwa 
2 Meter lang und nicht ganz so hoch, 
gerade so breit, daß zwischen den bei— 
den Schlafsofas ein Tisch Platz findet. 
Soweit also ganz bequem für diese drei 
Herren, nur müssen sie sich's gefallen 
lassen, daß jeder von uns, der in den 
Maschinenraum will, bei ihnen durch— 
geht und ihnen auf den Pedalen her— 
umtrampelt. Und das mit den schweren 
Seestiefeln, die wir hier ständig tra—
	        
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