Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1915 (1915)

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weggefischt, das könnt Ihr nicht ver¬ 
gessen, Hildberg!" 
„Macht mich nicht wild, Oderstedt! 
ich rat es Euch!" rief jener, sich heftig 
erhebend. „Ihr scheint es darauf ab¬ 
gesehen zu haben, meinen Zorn zu er¬ 
regen." 
„O, nicht doch, Freund", sprach der 
Apotheker, ihm begütigend die Hand 
reichend, „ich möchte nur alles recht klar 
haben zwischen mir und Eurer Meta, 
und daß mir der Jager immerhin als 
Drr größte Nchse. 
Auf der vorjährigen Berliner Mastvieh-Ausstellung war ein Ochse von ungeheuren Dimensionen zu sehen. Er 
war 2-10 in hoch und 3-60 m lang und hatte ein Gewicht von 38 Zentner. 
jungen Walde, der über kurz oder lang 
der Nachfolger seines Vaters wird; 
man verurteilt Eueren Starrsinn und 
nennt Euch einen Tyrannen." 
„Meinetwegen!" rief der Kaufmann 
finster. „Der alte Förster ist mein 
Feind schon seit der Jugend; es ist un¬ 
erhört genug, daß mein Kind mir solch 
Herzeleid antut, sich leichtsinnig in's 
Gerede mit dem Sohne meines Fein¬ 
des zu bringen." 
„Er hat Euch die Braut damals 
ein Stein des Anstoßes erscheint, könnt 
Ihr mir denn doch.nicht verdenken. 
Ja, wenn derselbe in weiter Ferne 
wäre, aber so befindet er sich dicht bei 
der Stadt." — 
„Ihr seid in der Tat sonderbar, 
Freund Oderstedt", unterbrach ihn der 
Kaufmann ungeduldig! „Ihr redet 
jetzt, als ginge der Heiratsplan von 
mir aus, während ich mit keinem Ge¬ 
danken dergleichen geplant habe. Noch 
ist's ja früh genug, die Sache als einen 
zeugung auf keinen festeren Grund 
gebaut ist." — 
„Sie ist auf die Sitte und Tugend 
meiner Tochter gebaut!" siel der Kauf¬ 
mann mit scharfer Betonung ein; „hof¬ 
fentlich wird Euch dieser Grund genü¬ 
gen, da ich Euch meine Meta nicht an¬ 
getragen habe." 
„Nun, nun, er genügt mir ja auch, 
— Ihr werdet meine Bedenken wohl 
gerechtfertigt finden. Die ganze Stadt 
kennt die Liebe Eurer Meta zu dem
	        
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