Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1915 (1915)

Das Exekutionskommando nahm ihnen 
gegenüber Aufstellung. Maximilian er¬ 
bat von dem Befehlshaber die Erlaub¬ 
nis, das Geld, das er bei sich hatte, un¬ 
ter die Soldaten verteilen zu dürfen. 
Die Genehmigung wurde erteilt, und 
der Kaiser übergab jedem Mann des 
Exekutionskommandos ein Goldstück 
mit der Bitte, scharf auf seine Brust zu 
zielen. Dann umarmte und küßte er 
seine Generäle, zwischen denen er 
stand. Miramon, den man an seine 
linke Seite gestellt hatte, bemerkte 
lächelnd: „Ich stehe am Platze des lin¬ 
ken Schächers," worauf ihm Maximi¬ 
lian mit einer sanften Bewegung den 
Platz in der Mitte anwies. Es erscholl 
das Kommando zum Laden. Mit fester 
Stimme rief der Kaiser: „Ich sterbe 
für eine gerechte Sache, die Unabhän¬ 
gigkeit und Freiheit Mexikos. Ich ver¬ 
zeihe allen, und bitte alle, auch mir zu 
verzeihen." Die Soldaten legten die 
Flinten zum Feuern an. „Möge mein 
Blut," war des Kaisers letztes Wort, 
„für das Glück meines Adoptivvater- 
lanöes fließen. Es lebe Mexiko!" — 
„Feuer!" kommandierte der das Exe¬ 
kutionskommando befehligende Ser¬ 
geant, das noch die kaiserliche Uniform 
mit dem kaiserlichen Namenszug auf 
den Käppis trug, denn es gehörte nicht 
der revolutionären Armee, sondern 
zu den Truppen, die den Kaiser ver¬ 
raten hatten. 
Den am Boden liegenden Erschosse¬ 
nen näherten sich drei Soldaten, um 
ihnen den Gnadenschuß zu geben. Die 
Flinten, aus denen abgefeuert wurde, 
sind es, die in dem Glasbehälter in 
Monterey auf der Fahne des aufrüh¬ 
rerischen Bataillons liegen. Es handelt 
sich um ein Bataillon von Nuevo-Leon, 
und deshalb wurde auch der Stadt 
Monterey die Ehre zuteil, die Reliquie 
zu beherbergen. Der Sergeant, der das 
Exekutionskommando damals kom¬ 
mandierte, hieß Blanquet. Der Mann 
hat inzwischen eine glänzende Karriere 
gemacht, denn er ist heute Kriegsmini¬ 
ster. 
Öffentlicher Dank. 
dem Herrn Franz Wilhelm, Apotheker, 
k. u k. Hoflieferant in Neunkirchen, Nieder¬ 
österreich, Erfinder des 
Wilhel m ’» Tee. 
Wenn ich iher in die Öffentlichkeit 
trete, so ist es deshalb, weil ich es zuerst 
als Pflicht ansehe, dem Herrn Wilhelm, 
Apotheker in Neunkirchen, meinen innig¬ 
sten Dank auszusprechen für die Dienste, 
die mir dessen Blutreinigungstee in meinem 
schmerzlichen rheumatischen Leiden 
leistete und sodann, um auch andere, die 
diesem gräßlichen Uebel anheimfallen, auf 
diesen trefflichen Tee aufmerksam zu 
machen. Nach vier Wochen langem 
Gebrauch oben genannten Tees wurde ich 
von meinen Schmerzen nicht nur ganz 
befreit und bin es noch jetzt, nachdem ich 
schon seit 6 Wochen keinen Tee mehr 
trinke, auch mein ganzer körperlicher 
Zustand hat sich gebessert. Ich bin fest 
überzeugt, daß jeder, der in ähnlichen 
Leiden seine Zuflucht zu diesem Tee nimmt, 
auch den Erfinder dessen, Herrn Franz 
Wilhelm, so wie ich, segnen wird. 
In vorzüglicher Hochachtung 
Gräfin Butsch in - Streitseid 
Oberstleutnants-Gattin. 
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